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Die interdisziplinäre Ringvorlesung soll den Studierenden einen Überblick über verschiedene wissenschaftliche Zugänge zum Thema „Wohnen“ vermitteln.

Wohnen als kulturelle Praxis übernimmt in Zeiten globaler und lokaler Krisen und Transformationen zwei Funktionen. Zum einen wird die Wohnung zu einer Projektionsfläche für Hoffnungen und Ängste. Zum anderen wird die Wohnung zu einem Ort realer ökonomischer, ökologischer und politischer Veränderungen. In heutigen westlichen Gesellschaften erscheint die Wohnung spätestens dann als Krisenort, wenn Wohnraum zu einem ökonomischen Spekulationsobjekt wird, der Klimawandel die ökologischen Perspektiven auf und Bauweisen von Wohnungen verändert und in einer von Mobilität und Migration geprägten Welt traditionelle Konzepte von Sesshaftigkeit und Verwurzelung in Frage gestellt werden. Gleichzeitig wird die Wohnung – gerade in pandemischen Zeiten – zu einem (oft prekären) Rückzugsort.

Die interdisziplinäre Ringvorlesung findet im Format der „FSP Ringvorlesung“ des Forschungsschwerpunkts „Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte“ statt und umfasst Beiträge aus den Literatur- und Kulturwissenschaften, der Philosophie, der europäischen Ethnologie und der Architekturtheorie.

Vorlesung und Diskussion

Es müssen Fragen zu ausgewählten Vorträgen schriftlich beantwortet werden. Details zur Prüfung werden rechtzeitig bekanntgegeben.

1.       Birke, Dorothee; Butter, Stella (2019): Imaginative Geographies of Home. Ambivalent Mobility in Twenty-First-Century Literature and Culture. In: Literary Geographies 5 (2), S. 118–128.

2.       Blunt, Alison; Dowling, Robyn (2022): Home. 2. Aufl. London, New York: Routledge.

3.       Margreiter, Reinhard (2022): Wohnen im Zeitalter der Mobilität. Ein philosophischer Essay. Basel: Schwabe.

4.       Wegmann, Thomas (2016): Über das Haus. Prolegomena zur Literaturgeschichte einer affektiven Immobilie. In: Zeitschrift für Germanistik 26 (1), S. 40–60.