607222 VU Medientheorie und Intermedialität: Mythentheorien am Beispiel des filmischen Entwicklungsweges der »Odyssee«.

Wintersemester 2024/2025 | Stand: 04.06.2024 LV auf Merkliste setzen
607222
VU Medientheorie und Intermedialität: Mythentheorien am Beispiel des filmischen Entwicklungsweges der »Odyssee«.
VU 2
5
14tg.
jährlich
Deutsch

Diese Lehrveranstaltung verfolgt drei Ziele: In einem ersten Schritt sollen die Studierenden mit grundlegenden Texten der modernen Mythentheorie vertraut gemacht werden. Im Mittelpunkt stehen dabei v.a. die theoretischen Ansätze und Thesen von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, sowie von Roland Barthes, René Girard und Jan Assmann. In einem zweiten Schritt wird die praktische Anwendbarkeit dieser Theorien am Beispiel der „Odyssee“ überprüft. Und schließlich werden in einem dritten Schritt filmische Neuperspektivierungen und Neukontextualisierungen des Odysseus-Mythos aus mythentheoretischer Perspektive untersucht. Besondere Berücksichtigung finden dabei „intermediale Transpositionen“ und „transmediale Analogien“ (Werner Wolf) wie sie z.B. in Stanley Kubricks „2001: A Space Odyssey“ (1968), Jim Jarmuschs „Broken Flowers“ (2005) oder Ethan und Joel Coens „O Brother, Where Art Thou?“ (2000) anzutreffen sind.

Die vielfältige und komplexe Welt der antiken Mythen wird in heutiger Zeit besonders stark durch das Medium Film tradiert. Welche Veränderungen und Neuperspektivierungen erfahren aber antike Mythen, wie z.B. jener von Odysseus, im filmischen Kontext des 20. und 21. Jahrhunderts? Und wie lassen sich bestimmte mythentheoretische Positionen jenseits der Grenze des schriftlich-fixierten Mediums Literatur (z.B. im Film) aufspüren? Im Rahmen der LV soll diesen Fragen anhand von Analysen des Homer’schen Epos und verschiedener filmischer Bearbeitungen des Odysseus-Mythos nachgegangen werden. Neben den bereits genannten Filmen werden außerdem sowohl „klassische“ Literaturverfilmungen berücksichtigt wie die Monumentalversion „Ulisse“ (1954; Regie: Mario Camerini), als auch Filme, die sich auf einer metadiskursiven Ebene mit dem antiken Stoff beschäftigen wie Jean-Luc Godards „Le Mépris“ (1963).

Die mythentheoretischen Grundpositionen werden in Vorträgen der LV-Leiterin vorgestellt. Die Filme und ihre Bezüge zum Odysseus-Mythos werden in Referaten und anschließenden Diskussionen von den Studierenden ausgearbeitet.

Um die LV positiv abzuschließen, müssen während des Semesters im Rahmen von Lerngruppen Referate gehalten und drei kurze (3 Seiten) Diskussionsbeiträge verfasst werden. Zusätzlich wird die aktive Beteiligung an den Diskussionen in die Benotung miteinbezogen.

1. Harth, Dietrich / Assmann, Jan: Revolution und Mythos. Frankfurt a. M.: Fischer 1992.

2. Barner, Wilfried u.a. (Hg.): Texte zur modernen Mythentheorie. Stuttgart: Reclam 2007.

3. Girard, René (Hg.): Die verkannte Stimme des Realen. Eine Theorie archaischer und moderner Mythen. München u.a.: Carl Hanser 2005. (Edition Akzente Hanser)

4. Horkheimer, Max / Adorno, Theodor W.: Dialektik der Aufklärung. Frankfurt a. M.: Fischer 172008.

5. Zimmermann, Bernhard: Mythos Odysseus. Texte von Homer bis Günter Kunert. Leipzig: Reclam, 2004

07.10.2024
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Mo 07.10.2024
10.15 - 13.30 40123 40123 Barrierefrei
Mo 21.10.2024
10.15 - 13.30 40123 40123 Barrierefrei
Mo 04.11.2024
10.15 - 13.30 40123 40123 Barrierefrei
Mo 18.11.2024
10.15 - 13.30 40123 40123 Barrierefrei
Mo 02.12.2024
10.15 - 13.30 40123 40123 Barrierefrei
Mo 16.12.2024
10.15 - 13.30 40123 40123 Barrierefrei
Mo 20.01.2025
10.15 - 13.30 40123 40123 Barrierefrei