607224 UE Kulturtheorie und kulturelle Praxis: Philosophie und Literatur
Wintersemester 2025/2026 | Stand: 15.05.2025 | LV auf Merkliste setzenDer Schwerpunkt dieses Seminars, welches aus sechs Seminarveranstaltungen zu jeweils 4 Stunden besteht, liegt auf dem „alten Streit zwischen Philosophie und Dichtkunst“ (Platon) im europäischen Denken. Dieser Streit zwischen Philosophie und Dichtkunst beziehungsweise Literatur wird in der europäischen Geschichte dieses Verhältnisses oftmals durch ideologische Kämpfe und Versprechen überdeterminiert. Anders gesagt, ist das Verhältnis zwischen Philosophie und Literatur häufig auf heimliche oder offene Art und Weise von der Frage der Politik geprägt, was sich unter anderem am (romantischen) Phantasma der „großen Kunst/Literatur“ zeigt. Verschiedene Arten der Triangulierung von Philosophie, Literatur und Politik in den Werken von Martin Heidegger, Theodor W. Adorno, Paul de Man, Alain Badiou, Philippe Lacoue-Labarthe, Jean-Paul Sartre und Jacques Rancière werden analysiert.
Der Schwerpunkt dieses Seminars, welches aus sechs Seminarveranstaltungen zu jeweils 4 Stunden besteht, liegt auf dem „alten Streit zwischen Philosophie und Dichtkunst“ (Platon) im europäischen Denken. Dieser Streit zwischen Philosophie und Dichtkunst beziehungsweise Literatur wird in der europäischen Geschichte dieses Verhältnisses oftmals durch ideologische Kämpfe und Versprechen überdeterminiert.
Während im ersten Seminar Martin Heideggers Aufsatz über den Ursprung des Kunstwerks, in dem Heidegger sich mit der Frage nach der „großen Kunst“ auseinandersetzt, wie auch ein Aufsatz über Hölderlin besprochen werden, widmet sich das zweite Seminar Aufsätzen von Theodor W. Adorno und Paul de Man, die als Repliken auf Heideggers nationalistisch-ontologische Hölderlin-Deutung verstanden werden können. Das dritte Seminar beschäftigt sich mit einigen kurzen Texten von Alain Badiou zur Frage der Dichtung im „Zeitalter der Dichter“, welches Badiou bekanntlich mit Hölderlin beginnen und mit Paul Celan enden lässt. Das vierte Seminar rückt einige wichtige Texte von Philippe Lacoue-Labarthe ins Zentrum, die im kritischen Dialog mit Badiou der Frage nach der Dichtung bei und nach Heidegger nachgehen. Das fünfte Seminar greift auf Schriften von Jean-Paul Sartre zurück, um das Verhältnis von Dichtung und Prosa in Beziehung auf die Frage nach der Politik (Stichwort: Demokratie) zu analysieren, und das sechste und letzte Seminar verfolgt Spuren des von Sartre aufgegriffenen Problems des Verhältnisses von Literatur und Demokratie in Jacques Rancières Konzeption einer „Politik der Literatur“.
Die wesentlichen Grundpositionen der der im Seminar besprochenen Debatten zum Verhältnis von Philosophie und Literatur werden in Form von Referaten der Studierenden wie auch in den an die Referate anschließenden allgemeinen Diskussionen erarbeitet.
Die Studierenden haben zwei Optionen, um die LV positiv abzuschließen: Die erste Option besteht in einem Referat – die Länge des Referats sollte um die 30-35 Minuten sein; das Referat muss vollständig ausgearbeitet sein und einen Tag vor dem Referatstermin dem Kursleiter in schriftlicher Form als Emailanhang geschickt werden. Die ausgearbeitete schriftliche Form des Referats muss einen bibliografischen Apparat inkludieren, und sie muss ein Minimum von 10 Seiten (1 ½ zeilig) besitzen. Die Referent*innen müssen auch ein Handout von einer Seite für alle Seminarteilnehmer*innen zur Verfügung stellen; dieses Handout ist am Tag des Referats in schriftlicher Form an alle Seminarteilnehmer*innen zu verteilen. Das Referat und das Handout müssen zeitgerecht abgeliefert werden. Teilnehmer*innen, die an einem Referat interessiert sind, können den Kursleiter 4-6 Wochen vor Kursbeginn kontaktieren.
Die zweite Option besteht in einer schriftlichen Arbeit – die Länge der schriftlichen Arbeit muss zumindest 15 Seiten (1 ½ zeilig) umfassen. Die schriftliche Arbeit muss einen bibliographischen Apparat beinhalten. Das Zitiersystem kann frei gewählt werden, aber es muss Stimmigkeit aufweisen. Das Thema der schriftlichen Arbeit kann in Absprache mit dem Kursleiter bestimmt werden.
1. Heidegger, Martin: Der Ursprung des Kunstwerks. In: Heidegger, Martin: Holzwege. Frankfurt a. M.: Klostermann 2015.
2. Adorno, Theodor W.: Noten zur Literatur. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1997. (In Auszügen).
3. De Man, Paul: Romanticism and Contemporary Criticism. Baltimore, London: The Johns Hopkins University 1996. (In Auszügen).
4. Badiou, Alain: Manifest für die Philosophie. Wien: Turia + Kant 1998. (In Auszügen).
5. Lacoue-Labarthe, Philippe: Heidegger and the Politics of Poetry. Urbana und Chicago: University of Illinois Press 2009. (In Auszügen).
6. Sartre, Jean-Paul: Was ist Literatur? Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1981. (In Auszügen).
7. Rancière, Jacques: Politik der Literatur. Wien: Passagen Verlag 2011. (In Auszügen).
Es wird darauf hingewiesen, dass der Inhalt dieser Lehrveranstaltung mit dem Inhalt der LV 602033 "Philosophie der Gesellschaft und Kunst: Philosophie und Literatur" vom Institut für Philosophie komplett übereinstimmt.
- Wahlpakete
- Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
- SDG 4 - Hochwertige Bildung: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
- SDG 10 - Weniger Ungleichheiten: Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern
Gruppe 0
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Datum | Uhrzeit | Ort | ||
Fr 14.11.2025
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12.00 - 15.15 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Sa 15.11.2025
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10.15 - 13.30 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Fr 28.11.2025
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12.00 - 15.15 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Sa 29.11.2025
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10.15 - 13.30 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Fr 12.12.2025
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12.00 - 15.15 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Sa 13.12.2025
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10.15 - 13.30 | 40123 40123 | Barrierefrei |
Gruppe | Anmeldefrist | |
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607224-0 | 01.09.2025 00:00 - 21.09.2025 23:59 | |
Vogt E. |