LFU:online

Ziel des Seminars ist es, Phänomene und Begriffe der Gegenwartskunst und der Situationskunst aus komparatistischer Perspektive kennen und verstehen zu lernen. (Punktuell ist an eine Zusammenarbeit mit dem Fellowship-Programm des Künstlerhauses »Büchsenhausen« (in Innsbruck) oder an eine andere Institution, die Gegenwartskunst kuratiert, gedacht, um Fragen der Institutionalisierung von Gegenwartskunst und der Situationskunst mit Kurator*innen und Künstler*innen zu diskutieren.)

Phänomene der Gegenwartskunst und Situationskunst lösen den Werkbegriff zunehmend auf und durchbrechen Grenzen zwischen Kunst, Politik, Wissenschaft und Journalismus in vielerlei Hinsicht. Sie reichen von den Readymades von Marcel Duchamp in den 1910er Jahren über die Konzeptkunst, die Institutionenkritik und die Situationistische Internationale der 1960er Jahre sowie dem Unsichtbaren Theater der 1970er Jahre bis zu gegenwärtigen Phänomenen der performativen Künste. Im Bereich der Literatur gibt es ebenfalls eine enorme Variationsbreite von Werken, die Grenzen in einer radikalen Form überschreiten (und solchermaßen auch als ein Teil der Gegenwartskunst oder Situationskunst angesehen werden können), etwa jene zwischen Medien: Als frühe Vertreter könnte man die Werke der konkreten Poesie, der Gruppe Oulipo oder Stéphane Mallarmés Un coup de Dés jamais n'abolira le Hasard (von 1897) hier erwähnen.

Einführende Vorträge des Lehrveranstaltungsleiters; gemeinsame Diskussion zu Hause vorbereiteter Texte und Textauszüge im Plenum; Impulse der Studierenden; Ausstellungsbesuche; Künstlergespräche.

Mitarbeit, Referate, evt. schriftliche Beiträge (»Papers«) als Diskussionsgrundlage während des Semesters, kurze Präsentationen der Ergebnisse von Interviews/Künstlergesprächen, Moderationen, schriftliche Abschlussarbeit (ca. 25 Seiten). Genauere Informationen zu Beginn des Seminars!

* Juliane Rebentisch (2013) Theorien der Gegenwartskunst zur Einführung, Hamburg: Junius-Verlag (zu lesen bis 15.10.2020).

* Annette Gilbert (2018) Im toten Winkel der Literatur. Grenzfälle literarischer Werkwerdung seit den 1950er Jahren, Paderborn: Wilhelm Fink Verlag.

* Peter Osborne (2013) Anywhere or Not at All. Philosophy of Contemporary Art, London: Verso Verlag. 

* Weitere Texte, die in der Lehrveranstaltung diskutiert werden, werden rechtzeitig zur Verfügung gestellt.