LFU:online

Fähigkeit zur vertieften Analyse literaturwissenschaftlicher Fragen, z.B. Interpretation, gattungstheoretische Analysen, literarhistorische Probleme, Literatursoziologie usw.; Fähigkeit zu einer schlüssigen, wissenschaftlichen Normen entsprechenden Darstellung der Forschungsergebnisse in einer größeren Arbeit

Den Ritt auf der Kanonenkugel kennt man vielleicht noch; der Autor des Romans über den „Freiherrn von Münchhausen“, Gottfried August Bürger (1747-1794), hingegen ist fast vergessen, und das obwohl Bürger zu seiner Zeit als ein „Pop“-Star hat gelten können. Denn sein poetisches Ziel war es, „populäre“ Literatur zu schreiben, die das Volk liest. Dieser Zielstellung widersprach Friedrich Schiller, und in der Folge dieser Kontroverse wurde Bürger an den Rand der Literaturgeschichtsschreibung gedrängt. Doch zeigt sein Werk, wie wir im Seminar herausarbeiten werden, die zeitbestimmenden Merkmale von Aufklärung, Empfindsamkeit und Sturm und Drang: politisch engagierte Gedichte und Essays, aufklärerische Satire, Volkspoesie und Volkslieddichtung, Lyrik der späten Anakreontik und der frühen Schauerromantik, Shakespeare-Begeisterung und –Übersetzungen. Neben den bis heute bekannten Texten Bürgers, der Ballade „Lenore“ und dem Roman „Münchhausen“, lesen und diskutieren wir seine Gedichte, Übersetzungen, poetologischen und ästhetischen Schriften sowie seine (ideologisch verschiedentlich gefärbte) Wahrnehmung in der Germanistik des 19. und 20. Jahrhunderts.

Diskussion nach Impulsreferaten und vorbereiteten Lektüren, Teamarbeit

Mitarbeit (Textkenntnis, Arbeitsaufträge, Diskussionsbeiträge), Referat, wissenschaftliche Hausarbeit (10-12 Seiten)

Wird zu Beginn bekannt gegeben.