608125 Neuere deutsche Sprache (Gr. A): Enregisterment

Wintersemester 2018/2019 | Stand: 29.03.2019 LV auf Merkliste setzen
608125
Neuere deutsche Sprache (Gr. A): Enregisterment
SE 2
5
wöch.
semestral
Deutsch

Fähigkeit zur Aufarbeitung und kritischen Reflexion des Forschungsstands auf dem Gebiet des sprachlichen Enregisterments; Kompetenz in der Anwendung dieses Wissens auf eine konkrete linguistische Fragestellung; Versiertheit in der Analyse von Texten und Äußerungen unter verschiedenen sprachwissenschaftlichen Perspektiven; Fähigkeit zur Abfassung einer schlüssigen, wissenschaftlichen Normen entsprechenden Darstellung der erzielten Ergebnisse im Rahmen einer Seminararbeit

Enregisterment bezeichnet “processes through which a linguistic repertoire becomes differentiable within a language as a socially recognised register” (Agha 2003, 231). Die zu analysierende Sprache ist also nicht so sehr eine strukturell beschreibbare Varietät auf allen linguistischen Ebenen, sondern ein nicht zwingend umfassendes sprachliches Register, das situativ flexibel und durchaus bewusst von SprecherInnen abgerufen werden kann und „nicht mehr mit dem ursprünglichen [Register] übereinstimmt“ (Elmentaler / Niebuhr 2017, 112). Aus einem sprachlichen Repertoire (z.B. einem traditionellen Dialekt) werden Merkmale entnommen und „zu einem neuen, künstlich geschaffenen ‚Register‘ zusammengefügt“ (Elmentaler / Niebuhr 2017, 112).

Erst, wenn die SprecherInnen tatsächlich über eine Sprache (Varietät) kommunizieren (im Alltag, aber auch in kommerziellen Quellen), wird diese für sie sichtbar. Grundlage hierfür sind sprachliche Ideologien, die mit sozialen Stereotypen üer die SprecherInnen verbunden werden (bspw. der 'unhöfliche' Norddeutsche, der 'stolze' Bayer, der 'charmante' Österreicher), Folgen sind etwa öffentliche Sichtbarmachung (Linguistic Landscapes) und kommerzielle Nutzbarmachung von Registern (Kommodifizierung). Ein Schwerpunkt der Inhalte wird auf regionalen Registern liegen, also z.B., mit welchen Mitteln öffentlich "Tirolerisch" und eine Gruppe an "TirolerischsprecherInnen" konstruiert wird.

Die Studierenden beschäftigen sich diesen Themen in Form von regelmäßiger Pflichtlektüre und gemeinsamer Diskussion, der Vorbereitung von Referaten und schriftlichen Arbeiten.

Literatur:

Agha, Asif (2003): The social life of cultural value. In: Language and Communication 23 (3/4), 231‒273.

Elmentaler, Michael / Oliver Niebuhr (2017): Platt – Missingsch – Petuh: Enregistermentprozesse zwischen Hamburg und Flensburg. In: Anderwald, Lieselotte / Jarich Hoekstra (Hg.): Enregisterment. Zur sozialen Bedeutung sprachlicher Variation. Frankfurt a. Main [u.a.]: Peter Lang, 107–142.


Inputvorträge, vorbereitende Lektüre, gemeinsame Bearbeitung und Diskussion von Texten, Referate

aktive Mitarbeit, Referat, schriftliche Arbeit

wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben

03.10.2018
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Mi 03.10.2018
13.45 - 15.15 50105/2 SR 50105/2 SR Barrierefrei
Mi 10.10.2018
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Mi 17.10.2018
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Mi 24.10.2018
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Mi 31.10.2018
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Mi 07.11.2018
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Mi 14.11.2018
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Mi 21.11.2018
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Mi 28.11.2018
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Mi 05.12.2018
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Mi 12.12.2018
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Mi 09.01.2019
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Mi 16.01.2019
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Mi 23.01.2019
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Mi 30.01.2019
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