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Fähigkeit zur Aufarbeitung und kritischen Reflexion des Forschungsstands zum Thema Erklären; Kompetenz in der Anwendung dieses Wissens auf eine konkrete linguistische Fragestellung; Versiertheit in der Analyse von Texten und Äußerungen unter verschiedenen sprachwissenschaftlichen Perspektiven; Fähigkeit zur Abfassung einer schlüssigen, wissenschaftlichen Normen entsprechenden Darstellung der erzielten Ergebnisse im Rahmen einer Seminararbeit

Erklären ist eine sehr grundlegende sprachliche Praktik, die in verschiedensten Textsorten und Gesprächstypen sowie in unterschiedlichen Domänen und Diskursen eingesetzt wird, um interaktiv Wissen auf- oder auszubauen und verschiedene Rollen auszuhandeln (vgl. Morek 2012: 28). In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit dieser Praktik in größeren mündlichen und schriftlichen Diskurseinheiten. Zunächst besprechen wir gemeinsam theoretische Zugangsweisen, typische sprachliche Realisierungen und exemplarische ältere und neue Studien aus der linguistischen Forschung. Im zweiten Teil des Seminars präsentieren die Studierenden die von ihnen selbst entwickelten Projekte für ihre Seminararbeit.

Ausgewählte theoretische Grundlagen, Forschungsbereiche und Themenvorschläge:

• Erklären als sprachliche Handlung – Gemeinsamkeiten und Abgrenzung mit/von Erläutern, Beschreiben, Anleiten
• Wissen, Wissensvermittlung, Sprache und Wissen
• Experten-Laien-Kommunikation: Fachsprachen und Vermittlersprache, populärwissenschaftliche Vermittlung von Fachwissen
• Verständlich erklären und Erklärungen verstehen
• Erklären in Lehr-Lern-Kontexten (z.B. in der Schule, an der Universität)
• Erklären mit Metaphern
• Erklären in Textsorten des Alltags (z.B. Gebrauchsanleitungen, Wegbeschreibungen)
• Erklärmedien (z.B. Erklärvideos, Kindersachbücher, Wissenssendungen)
• Rechtfertigen durch Erklären
• Mansplaining
• Interkulturelles Erklären
• Erklären in Leichter Sprache

Pflichlektüre, Referate, Diskussionen

Referat, Zwischenklausur, schriftliche Arbeit

Morek, Miriam (2012): Kinder erklären. Interaktionen in Familie und Unterricht im Vergleich. Tübingen: Stauffenburg (Stauffenburg Linguistik 60).