608126 SE Neuere deutsche Sprache (Gr. C): Wahrnehmungsdialektologie
Wintersemester 2025/2026 | Stand: 16.05.2025 | LV auf Merkliste setzenFähigkeit zur Aufarbeitung und kritischen Reflexion des Forschungsstands bezogen auf ein ausgewähltes Thema; Kompetenz in der Anwendung dieses Wissens auf eine konkrete linguistische Fragestellung; Versiertheit in der Analyse von Texten und Äußerungen unter verschiedenen sprachwissenschaftlichen Perspektiven; Fähigkeit zur Abfassung einer schlüssigen, wissenschaftlichen Normen entsprechenden Darstellung der erzielten Ergebnisse im Rahmen einer Seminararbeit
„Wenn du einen Tiroler hörst, weißt du ganz genau: Das ist ein Tiroler.“ „Schon mit dem /kx/, das geht gar nicht weg.“ „Südtirolerisch klingt für meine Ohren etwas komisch, viele lange Vokale …“ „Tiroler unterländlerisch klingt ziemlich ok. Aber Oberland (von Innsbruck westwärts) klingt so ‚sall kannt i o‘“.
Solche und ähnliche Einschätzungen kennt man und sie zeigen: Laien haben nicht nur eine Meinung zu unterschiedlichen Varietäten (klingt komisch, klingt ok), sondern auch ein Wissen, das unterschiedlich ausgeprägt ist. Es kann recht diffus und eher eine unspezifische Ahnung sein (… weißt du ganz genau: Das ist ein Tiroler.), es kann aber auch ein recht spezifisches Wissen sein, das Einzelmerkmale beinhaltet (mit dem /kx/, viele lange Vokale, „sall kannt i o“). Sie nehmen den sie umgebenden sprachlichen Raum wahr, assoziieren mit unterschiedlichen Räumen Unterschiedliches und strukturieren die Räume in ihren Köpfen: Soundso spricht man hier, ab hier spricht man ganz anders. Und selbst für ferne(re) sprachliche Räume haben sie Vorstellungen.
Wir wollen in der Lehrveranstaltung diesen Aspekten nachgehen und die Wahrnehmung von Dialekt(en) durch linguistische Laien in den Blick nehmen. Wie ist das Laienwissen ausgestaltet? Konkret: Was assoziieren Laien mit unterschiedlichen Dialekten und Dialekträumen und welches Wissen und welche Einstellungen zeigen sich, wenn sie mit tatsächlich perzipierten und nicht nur assoziierten Dialekten konfrontiert werden? Welche Parameter spielen dabei eine Rolle?
Diese Fragestellungen sind deshalb von Interesse, weil Wahrnehmen, Kategorisieren und Bewerten letztlich unser Handeln steuern. Das heißt zum Beispiel, dass aufgrund perzipierter oder assoziierter Merkmale positive Einstellungen einem Dialekt gegenüber in einer positiven Haltung den Sprecher:innen dieses Dialektes gegenüber resultieren (und vice versa). Ein anderes Beispiel ist, dass auch Sprachwandelphänomene in einem nicht unerheblichen Maß mit den subjektiven Dialektgrenzen einer Sprachgemeinschaft verknüpft sind.
Sie werden in Kleingruppen selbst interessengeleitet eine empirische Erhebung durchführen und sie in einer Posterpräsentation sowie in einer Seminararbeit präsentieren.
Inputs durch die Lehrveranstaltungsleiterin, (vorbereitende) Lektüre und Diskussion von Forschungsliteratur, empirische Erhebungen
Mitarbeit, Posterpräsentation, Seminararbeit
Sauer, Verena/Hoffmeister, Toke (2021): Wahrnehmungsdialektologie. Eine Einführung. (= Germanistische Arbeitshefte 50). Berlin: de Gruyter.
Weitere Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben.
Siehe Curriculum
- Fakultät für LehrerInnenbildung
- Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
- SDG 4 - Hochwertige Bildung: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
- SDG 10 - Weniger Ungleichheiten: Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern
- SDG 16 - Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen
Gruppe 0
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Datum | Uhrzeit | Ort | ||
Mi 01.10.2025
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08.30 - 10.00 | 40901 SR 40901 SR | Barrierefrei | |
Mi 08.10.2025
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08.30 - 10.00 | 40901 SR 40901 SR | Barrierefrei | |
Mi 15.10.2025
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Mi 22.10.2025
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Mi 29.10.2025
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08.30 - 10.00 | 40901 SR 40901 SR | Barrierefrei | |
Mi 05.11.2025
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Mi 12.11.2025
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08.30 - 10.00 | 40901 SR 40901 SR | Barrierefrei | |
Mi 19.11.2025
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08.30 - 10.00 | 40901 SR 40901 SR | Barrierefrei | |
Mi 26.11.2025
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08.30 - 10.00 | 40901 SR 40901 SR | Barrierefrei | |
Mi 03.12.2025
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08.30 - 10.00 | 40901 SR 40901 SR | Barrierefrei | |
Mi 10.12.2025
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08.30 - 10.00 | 40901 SR 40901 SR | Barrierefrei | |
Mi 07.01.2026
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08.30 - 10.00 | 40901 SR 40901 SR | Barrierefrei | |
Mi 14.01.2026
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08.30 - 10.00 | 40901 SR 40901 SR | Barrierefrei | |
Mi 21.01.2026
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08.30 - 10.00 | 40901 SR 40901 SR | Barrierefrei | |
Mi 28.01.2026
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08.30 - 10.00 | 40901 SR 40901 SR | Barrierefrei |
Gruppe | Anmeldefrist | |
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608126-0 | 01.09.2025 00:00 - 21.09.2025 23:59 | |
Kathrein Y. |