608210 Literaturgeschichte im Kontext der Moderne: Literatur vor Gericht
Wintersemester 2016/2017 | Stand: 23.06.2017 | LV auf Merkliste setzenVermittlung literaturgeschichtlicher Zusammenhänge und Epochen im deutschsprachigen Raum unter Berücksichtigung (inter)kultureller, gesellschaftlicher oder genderspezifischer und historischer Aspekte sowie Einblicke in die entsprechenden Kanonisierungsprozesse und Mechanismen literarischer Wertung
Literarische Werke stehen immer wieder vor Gericht – nicht nur in autokratischen Staaten. Die Motive für die Anklagen sind ganz unterschiedlich, mal sind es religiöse, mal ökonomische Interessen, dann wieder politische oder auch persönliche Gründe. Die Vorlesung bietet einen exemplarischen Überblick markanter Prozesse, wobei das historische Spektrum von Oskar Panizzas Drama ‚Liebeskonzil‘ (1894) bis zu Maxim Billers Roman ‚Esra‘ (2003) reicht. Dabei werden problematische Unterscheidungen wie die zwischen dem fiktionalen ‚Als ob‘ und der Verletzung des Persönlichkeitsrechts oder die zwischen Fluch und Schimpf als literarische Rede versus Blasphemie als zwei Seiten einer Medaille, d.h. als künstlerisches Verfahren und als (Straf)-Tatbestand aufgezeigt und auch literarische Skandalstrategien – wie etwa im Dadaismus – nicht ausgespart.
Vortrag mit Power-Point-Präsentation
Abschlussklausur
- Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
- Bachelorstudium Germanistik laut Curriculum 2009 (180 ECTS-AP, 6 Semester)
- Bachelorstudium Germanistik laut Curriculum 2015 (180 ECTS-AP, 6 Semester)
- School of Education - Fakultät für LehrerInnenbildung