LFU:online

Die Studierenden können literatur- und kulturgeschichtliche Zusammenhänge benennen; sie können das Zusammenwirken von gesellschaftlichen, literatur-, und kulturgeschichtlichen Entwicklungen beschreiben; sie haben die Fertigkeit, literarische Texte selbstständig nach wissenschaftlichen Normen zu interpretieren.

Das Proseminar zeichnet die Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus in der österreichischen Literatur in seiner historischen Entwicklung nach. Dabei werden wir die zentralen Debatten und Fragestellungen zum Thema (ausgehend von Adornos Diktum vom Schreiben nach Auschwitz, Arendts Banalität des Bösens, Mitscherlichs Unfähigkeit zu trauern, dem Historikerstreit, Goldhagens Hitlers willige Vollstrecker, Erinnerungs- und Gedächtnistheorien) kennen lernen und deren vielfältige Beziehungen zur Literatur diskutieren.

Bei den Textanalysen beginnen wir mit frühen Warnungen aus der Zwischenkriegszeit und mit Werken aus dem Exil. Der Schwerpunkt liegt danach selbstverständlich auf der Aufarbeitung des NS-Terrors von 1945 bis heute. Dabei werden insbesondere auch die literarischen Muster und Erzählformen untersucht, die nunmehr mit dem Ende der Zeitzeugenschaft aufkommen. 

Kurzvortrag des LV-Leiters, Diskussion und Textanalyse auf der Basis vorbereiteter Lektüren, Gruppenarbeiten, Impulsreferate

Teilnahme an der Diskussion und den Textanalysen auf der Basis vorbereiteter Lektüren, Teilnahme an den Gruppenarbeiten, Impulsreferat, schriftliche Arbeit (ca 12 Seiten).

u.a.

Ilse Aichinger: Die größere Hoffnung (1948)

Hans Lebert: Die Wolfshaut (1960) in Auszügen

Elisabeth Reichart: Februarschatten (1984)

Thomas Bernhard: Heldenplatz (1988)

Erich Hackl: Abschied von Sidonie (1989)

Maja Haderlap: Engel des Vergessens (2011)

Ludwig Laher: Bitter (2014)

Der positive Abschluss des PM 7 (VO2 Theorie, Methodik und Systematik der Literaturwissenschaft) entfällt bis auf Widerruf als Voraussetzung für die Zulassung zu den PM 10 und PM 13 (gemäß Curriculum für das Bachelorstudium Germanistik 2015). Man kann also dieses PS parallel zur VO besuchen. Studierende, die das PM 7 (VO2 Theorie, Methodik und Systematik der Literaturwissenschaft) absolviert haben, werden bei Platzknappheit bevorzugt aufgenommen.