608218 PS Textanalyse und Interpretation (Gr. B): Keine Angst vor Lyrik!

Wintersemester 2025/2026 | Stand: 15.05.2025 LV auf Merkliste setzen
608218
PS Textanalyse und Interpretation (Gr. B): Keine Angst vor Lyrik!
PS 2
2,5
wöch.
semestral
Deutsch

Theoretisch-methodisch reflektierter Umgang mit literarischen Texten und Erarbeiten eines begründeten Textverständnisses an signifikanten Beispielen, Erwerb literaturhistorischer Kenntnisse sowie Kenntnis literarischer Entwicklungen im Kontext sozio-kultureller Prozesse; Fertigkeit theoretisch-methodisch begründeter Zugänge zu literarischen Texten entlang der literaturwissenschaftlichen Begrifflichkeit eigenständig zu erarbeiten.

Lyrik ist eine missverstandene Gattung. Ein Hauptmissverständnis ist die Gleichsetzung von Lyrik mit Gefühligkeit, Gefühlsduselei oder Herzensangelegenheiten. Das andere Hauptmissverständnis ist, dass lyrische Texte für unverständlich gehalten werden.

Wir wollen uns in diesem Kurs lyrischen Texten der letzten vier Jahrhunderte strukturell nähern. In lyrischen Texten spielt das Material Sprache eine Rolle: Lautlichkeit – dazu gehört der Reim, aber noch viel mehr –, Rhythmus und Struktur sind jene Elemente, die die Sprache der Lyrik – im Gegensatz zur Prosa oder zur Dramatik – vor allem auszeichnen. Im besten Fall finden sich zwischen den auf geringem Raum eingesetzten formalen Elementen und dem Inhalt eines lyrischen Textes Kongruenzen.

Zum Lesen von Gedichten (als Literaturwissenschaftler:innen) gehört die Kenntnis des Materials und der Techniken, und der Versuch zu verstehen, was der Dichter hier mit der Sprache und mit den Lesenden tut, und warum das, was die Dichterin niederschreibt, so wirkt und nicht anders.

Wir starren mit Andreas Gryphius auf die Nichtigkeit des menschlichen Strebens, mit Annette von Droste-Hülshoff auf die aufgepeitschte Natur, mit Rainer Maria Rilke auf die wirbelnden Bewegungen einer spanischen Tänzerin, mit Else Lasker-Schüler auf einen Tibet-Teppich und mit Christine Lavant auf eine sich drehende Spindel. Wir lassen uns von Heinrich Heine foppen und von Erich Kästner pharmazeutisch behandeln und fragen uns, ob eine Versform eine Chiffre für Homosexualität sein kann oder ob Paul Celans bekanntestes Gedicht eine Fuge oder doch eher ein Tango ist – und wir diskutieren über Ernst Jandls Mops und Christine Bustas Sonnenblume.

Wir bemühen uns auch um den Besuch eines Lyrikers/einer Lyrikerin im PS.

Kurze Vorträge, Analyse und Diskussion der Texte auf der Grundlage von Präsentationen und individueller Lektüre der Texte, Gruppenarbeit

Mitarbeit, Lektüre der Texte!, Referate, kleine schriftliche Arbeit und Lektüreüberprüfung am Ende des Semesters

Wird in der LV bekannt gegeben.

Siehe Curriculum

siehe Termine
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Do 02.10.2025
10.15 - 11.45 SR 3 Transl. SR 3 Transl.
Do 09.10.2025
10.15 - 11.45 SR 3 Transl. SR 3 Transl.
Do 16.10.2025
10.15 - 11.45 SR 3 Transl. SR 3 Transl.
Do 23.10.2025
10.15 - 11.45 SR 3 Transl. SR 3 Transl.
Do 30.10.2025
10.15 - 11.45 SR 3 Transl. SR 3 Transl.
Do 06.11.2025
10.15 - 11.45 SR 3 Transl. SR 3 Transl.
Do 13.11.2025
10.15 - 11.45 SR 3 Transl. SR 3 Transl.
Do 20.11.2025
10.15 - 11.45 SR 3 Transl. SR 3 Transl.
Do 27.11.2025
10.15 - 11.45 SR 3 Transl. SR 3 Transl.
Do 04.12.2025
10.15 - 11.45 SR 3 Transl. SR 3 Transl.
Do 11.12.2025
10.15 - 11.45 SR 3 Transl. SR 3 Transl.
Do 08.01.2026
10.15 - 11.45 SR 3 Transl. SR 3 Transl.
Do 15.01.2026
10.15 - 11.45 SR 3 Transl. SR 3 Transl.
Do 22.01.2026
10.15 - 11.45 SR 3 Transl. SR 3 Transl.
Do 29.01.2026
10.15 - 11.45 SR 3 Transl. SR 3 Transl.
Gruppe Anmeldefrist
608218-0 01.09.2025 00:00 - 21.09.2025 23:59
Schneider U., Steinsiek A.