LFU:online

Literaturhistorische Dokumentation ist die Basis für literaturhistorische Zusammenfassungen, Biographien, Monographien. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, die Grundlagen literaturhistorischer Dokumentation zu vermitteln. Literaturhistorische Quellen (Briefe, Tagebücher, Lebensdokumente, Sammlungen) sollen auf ihre (kultur)historische Aussagekraft beurteilt werden können. Dazu gehört einerseits eine prinzipielle Vertrautheit mit dem Wesen dieser Quellen (Fachbereich Literaturarchiv), andererseits Erfahrung mit literaturwissenschaftlicher Quellenkritik (Fachbereich Editionswissenschaft).

Arbeit an den Bänden 1945-1955 des Tagebuchs des Kulturorganisators, Kulturpolitikers und Schriftstellers Alfred Mikesch (1914-2010). Mikesch war Manager in der Schwerindustrie, SPÖ-Bürgermeister und Kulturstadtrat in Kapfenberg (Stmk.) und 1950 Mit-Begründer der "Kapfenberger Kulturtage". In seinen Tagebüchern beschreibt er neben privaten Ereignissen seinen Alltag im Beruf und im kulturellen Nebenberuf, aber auch seine Begegnungen mit PolitikerInnen, MusikerInnen, KünstlerInnen und SchriftstellerInnen wie Otto Basil, Felix Braun, Christine Busta, Rudolf Felmayer, Johann Gunert, Josef Holaubek, Karl Renner, Karl Wawra, Hans Weigel usw. Die Themen sind uva.: Mühen der Besatzungszeit und ihrer Kultur- und Wirtschaftspolitik, die Auseinandersetzung von Marxismus und Kirche, die Zusammenarbeit mit "alten Nazis", der kulturelle und der wirtschaftliche Wiederaufbau Österreichs, die Auseinandersetzung mit damals neuen kulturellen Strömungen wie Surrealismus und Existentialismus.

Arbeit mit Manuskripten in Arbeitsgruppen, theoretische Abschnitte, Ziel Online-Veröffentlichung der Tagebücher 1945-1955 bzw. von Teilen davon

Anwesenheit und Mitarbeit; Hausübungen; kurze Abschlussarbeit von ca. 5-10 S.

Positive Beurteilung der Pflichtmodule 7, 18 und 23.