608245 VO Literaturgeschichte im Kontext der Moderne: Literatur und Literaturkritik der "Programmatischen Moderne" (1880-1910)
Sommersemester 2021 | Stand: 09.11.2021 | LV auf Merkliste setzenLiteratur- und kulturgeschichtlicher Überblick über die Epoche der Moderne; Kenntnis zentraler Texte und Autorinnen bzw. Autoren; Einblick in die wissensgeschichtlichen und literatursoziologischen Problemzusammenhänge der Moderne.
Die Vorlesung widmet sich jener ersten Phase der 'Klassischen Moderne', die sich mit Helmut Kiesel als "Programmatische Moderne" bezeichnen lässt: In den 1880er Jahren im deutschsprachigen Raum als literarische Aufbruchsbewegung mit noch recht diffusen ästhetischen Ansätzen und Erwartungshaltungen proklamiert, tritt sie bereits im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts in das Stadium der (Selbst-)Historisierung ein, als z.B. der Publizist und Literaturkritiker Samuel Lublinski 1904 eine erste "Bilanz der Moderne" zieht, um den modernistischen Diskurs als Epochenphänomen mit dem Blick des Literarhistorikers in eine naturalistische Phase einerseits sowie diverse nach- bzw. anti-naturalistische Positionen andererseits aufzugliedern. Die Vorlesung nimmt nicht nur diese konkurrierenden Positionen selbst und damit den Entfaltungs-Prozess der Moderne von der Etablierung des Naturalismus bis zu dessen 'Überwindung' durch symbolistische, impressionistische und/oder neuromantische Konzepte (unter Berücksichtigung der topographischen Ausdifferenzierung in einer Berliner, Wiener und Münchner Moderne) in den Blick, sondern fragt explizit auch nach der Rolle der Literaturkritik respektive einer literaturkritischen und literarhistorischen Publizistik, die den Diskurs der "Programmatischen Moderne" nicht einfach nur auf der Meta-Ebene begleitet, sondern auf entscheidende Weise überhaupt erst mit hervorgebracht hat.
Vortrag
Abschlussklausur
Wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
- Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
- Fakultät für LehrerInnenbildung
- Interdisziplinäres und zusätzliches Angebot