LFU:online

Die Studierenden sind in der Lage, literatur- und kulturgeschichtliche Zusammenhänge der älteren Literaturepochen zu erklären; sie können die erforderlichen literaturwissenschaftlichen Hilfsmittel anwenden und Texte analysieren.

Der Anspruch der Narratologie ist es, sämtliche Arten von Erzählen beschreiben zu können. Paradoxerweise gibt es trotzdem den Begriff der „Historischen Narratologie“. Erzählen ist also offenbar nicht gleich Erzählen.

Für das Verständnis der mittelalterlichen – speziell der mittelhochdeutschen – Literatur kommt in diesem Kontext dem Begriff der Aventiure große Bedeutung zu. ‚âventiure? waz ist daz?‘ (Iwein, V. 525), fragt der Waldmensch im ‚Iwein‘ des Hartmann von Aue und tatsächlich ist diese Frage gar nicht so einfach zu beantworten. Aventiure ist ein schillernder Begriff, der zwischen dem Ereignis und dem Erzählen VON diesem Ereignis oszilliert und so darauf aufmerksam macht, dass viele für uns selbstverständliche Unterscheidungen  (etwa zwischen fiktional und faktual) für das Mittelalter kaum eine oder eine völlig andere Bedeutung haben.

Wir lesen in diesem Kurs Sekundärliteratur zum Aventiure-Begriffe und analysieren erlebte und erzählte Aventiuren in der höfischen Epik.

Close Reading an verschiedenen Textbeispielen, Übersetzen, Interpretieren, Lesen & Diskutieren von Sekundärliteratur

Als Prüfungsform ist eine Seminararbeit vorgesehen. Aktive Mitarbeit während des Semesters ist zwingende Voraussetzung für den Erwerb von ETCS-Punkten.