608451 Anwendungsbereiche der Medienforschung (Gr. B)

Wintersemester 2017/2018 | Stand: 04.06.2018 LV auf Merkliste setzen
608451
Anwendungsbereiche der Medienforschung (Gr. B)
SE 2
10
wöch.
semestral
Deutsch

Kompetenz, Filmmedien unter Berücksichtigung theoretischer, gesellschaftlicher, ästhetischer und historischer Zusammenhänge selbstständig und nach wissenschaftlichen Grundsätzen zu interpretieren; Fähigkeit, intermediale Referenzbeziehungen aufzudecken und zu beschreiben; Modi filmischen Erzählens zu erfassen

Obgleich dem Modus der Adaption folgend, bildet die Literaturverfilmung auch eigene, dem Medium eingeschriebene, Verfahren der Narration aus. Diese gilt es am breiten Spektrum der Verfilmungen österreichischer Literatur (deren Vorlagen vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwartsliteratur reichen werden) exemplarisch nachzuvollziehen. Dabei wird die Frage gestellt nach der filmischen Transferierbarkeit charakteristischer Narrative der österreichischen Literatur der letzten 120 Jahre, als da wären: Habsburger Mythos, Vielvölkerstaat, Militär und Beamte, k.u.k-Monarchie, Individuum und Gesellschaft, Religion, Exil, Beziehungskonflikte, Nachkriegs-Österreich etc. Inwieweit wird der Film dabei dem Anliegen einer transpostion d'art gerecht? Welche Nähe bildet er dabei zu seiner Vorlage aus? Auf welche "Materialitäten der Kommunikation" (Gumbrecht/Pfeiffer), auf welche eigenen Techniken des Erzählens, der Visualität und Tonalität, der Figureninszenierung muss die Verfilmung zurückgreifen, um die Narrative des Ursprungsmediums vermitteln zu können und welche Wirkung könnten diese auslösen? Ebenso sind dabei die Entstehungszeiträume und kulturhistorischen Kontexte der verschiedenen filmischen Umsetzungen literarischer Stoffe zu beachten, so dass auch Hypothesen ausgestellt werden können über die Auswahl einer Vorlage durch den Regisseur, hinter der sich auch die Mentalität und Denkweise der Produktionsbedingungen vom Zweiten Weltkrieg bis heute abzeichnet. Neben der Literaturverfilmung ist dabei auch an das filmische Autorenporträt und an die Werkcollage gedacht, so dass dabei unter anderem so unterschiedliche Regisseure wie Axel Corti, Wolfgang Glück, Peter Handke, Michael Haneke, Henry King, Ernst Marischka, Gerd Oswald, Ottokar Runze, Volker Schlöndorf, Bernhard Wicki zur Sprache und zur Anschauung kommen werden.  

Miteinbezogen sollen dabei  Verfilmungen ausgewählter Werke von: Marie von Ebner-Eschenbach, Franz Kafka, Franz Werfel, Alexander Lernet-Holenia, Joseph Roth, Robert Musil, Friedrich Torberg, Stefan Zweig, Peter Handke, Thomas Bernhard, Elfriede Jelinek (Die genaue Zusammenstellung hängt auch davon ab, welche Filme ab Veranstaltungszeitraum bekannt und gut verfügbar sind.) 

Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Theorien und Modellen der Filmanalyse, konkrete Beispielanalysen; Dozentenvortrag, Referate, Gruppenarbeit, Plenumsdiskussion

Kurzreferat, Beteiligung im Seminar, schriftl. Arbeit

1) Franz-Josef Albersmeier (Hg.): Literaturverfilmungen, Frankfurt am Main 1989.

2) André Bazin/Robert Fischer (Hgg.): Was ist Film, Berlin 2004.

3) Anne Bohnenkamp (Hg.): Interpretationen. Literaturverfilmungen, Stuttgart 2005.

4) Ulrike Diethardt/Evelyne Polt-Heinzl/Christine Schmidjell: Fernsicht auf Bücher: Materialienband zu Verfilmungen österreichischer Literatur: Filmografie 1945-1994 (Dokumentationsstelle für Neuere Österreichische Literatur 1995), Wien 1995.

5) James Monaco: Film verstehen, Hamburg 2009.

6) Eberhard Ostermann: Die Filmerzählung. Acht exemplarische Analysen, München 2007.

7) Joachim Paech: Literatur und Film, Stuttgart/Weimar 1997, zweite Auflage.

8) Irmela Schneider: Der verwandelte Text. Wege zu einer Theorie der Literaturverfilmung, Tübingen 1981.

9) Michael Staiger: Literaturverfilmungen im Deutschunterricht, München 2010.

10) Stefan Volk: Film lesen. Ein Modell zum Vergleich von Literaturverfilmungen und ihren Vorlagen, Marburg 2010.

Masterstudium Medien: keine

Masterstudium Germanistik: positive Beurteilung des Pflichtmoduls 5 und des Wahlmoduls 1.

Interesse an der Herausarbeitung intermedialer Zusammenhänge; Bereitschaft sich vorbereitend oder begleitend mit dem filmischen Material auseinanderzusetzen

Empfohlen für das 2. Semester Masterstudium Medien sowie für das 3. Semester Masterstudium Germanistik. – Bei der Aufnahme haben Studierende des Masterstudiums Medien Vorrang; Sprechstunde für Studierende: Donnerstag: 12.00 Uhr bis 13.30 Uhr (Raum 40926). Nach der offiziellen Seminarveranstaltung besteht die freiwillige Möglichkeit, sich mit dem Filmmaterial genauer vertraut zu machen.

wird bekannt gegeben
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Do 05.10.2017
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Do 12.10.2017
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Do 19.10.2017
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Do 09.11.2017
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Do 16.11.2017
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Do 23.11.2017
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Do 30.11.2017
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Do 07.12.2017
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Do 14.12.2017
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Do 11.01.2018
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Do 18.01.2018
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Do 25.01.2018
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Do 01.02.2018
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