LFU:online

im mittelpunkt der innsbrucker poetik-vorlesung 2016 steht die lyrik – und zwar jene, die sich jenseits lyrischer klischees und fern von gestimmtheitstrunkener gedankenver­ede­lung in der abend­dämmerung den relevanten gesellschaftspolitischen, technischen, emotio­nalen usw. fragen der zeit stellt.

es geht um: die reichhaltigen möglichkeiten lyrischer formen, verfahren und zugänge – ein spektrum, das vom pop-song über vielteilige gedicht-zyklen bis zur grabinschrift reichen kann. es geht um: blicke auf die lyriken und poetiken von dichtern und dichterinnen, auch anhand von deren selbstaussagen zum metier gedicht oder ihren gedichten übers dichten usw. es geht um: einblicke in eine konkrete lyrik-schreib-(und vortrags-)praxis, um „public poetry (© bahu)“, darum, was es alles brauchen kann für ein gedicht usw. und es geht um: sprache als grundmittel und material zwischen alltagsgebrauch und kunstmedium.

kleiner „appetizer“ – passend zur fußball-em:

 „elfer auflegen / noch steht nichts ge­schrieben noch / wartet alles als silbenluft in der luft / liegt deine flanke ungezirkelt noch / bleibt es ungewandt dein blatt fällt / nicht in tore wie bälle nur wie äpfel / weit von stämmen welchen gehörst / du nun an von den vielen die dich / zeugten welche bezeugst du mittels / textflugbahn dein wörterkopfball / über abseitsfallen kämpft mit wind“

(aus: schreibennicht­schrei­ben © haymon-verlag 2009 / bahu)

Vortrag, Lesung, Konversatorium, mündliche Prüfung

Lehrveranstaltungsprüfung gemäß § 7 Satzungsteil, Studienrechtliche Bestimmungen

Voraussetzung für ein Zeugnis ist die Teilnahme an allen Veranstaltungen und ein Abschlussgespräch.

16.03., 11 Uhr s.t. Einführung (Literaturhaus am Inn, Josef-Hirn-Str. 5, 10. Stock)

Dienstag, 31. 5., 16.30 – 18 Uhr: Vorlesung

Mittwoch, 1.6., 16.30 – 18 Uhr: Vorlesung

Mittwoch, 1.6., 20 Uhr: Lesung

Donnerstag, 2.6., 16.30 – 18 Uhr: Konservatorium