608704 UE Germanistik: Das Verhältnis von Fakt und Fiktion als juristisches Paradigma in Literaturprozessen
Wintersemester 2021/2022 | Stand: 01.02.2022 | LV auf Merkliste setzenDiskussion ausgewählter Theorien und Modelle der Literaturwissenschaft, Auseinandersetzung mit Methoden; Übungen zur Auswertung von Forschungsliteratur zu einem gewählten Thema und zur Anwendung von theoretischem Wissen auf konkrete Fragestellungen.
Das Verhältnis von Fakt und Fiktion als juristisches Paradigma in Literaturprozessen
In dieser Übung vertiefen wir die Inhalte der Vorlesung zu „Fakt und Fiktion“ von Thomas Wegmann am Beispiel der Frage, welche Rolle das Verhältnis von Fakt und Fiktion im Feld der Justiz spielt – konkret am Beispiel von relevanten Literaturprozesse nach 1945. Die Wiedererkennbarkeit von realen Vorlagen in der Kunst ist immer wieder Anlass für gerichtliche Verfahren, in denen einzelne Personen oder Institutionen die als beschädigend empfundene Darstellung in fiktionalen Texten einklagen. Als richtungsweisend für die Rechtsprechung gilt hier das Urteil aus dem Jahr 1971 im Prozess über den Roman „Mephisto“ von Klaus Mann. Hier wurde zum ersten Mal Fiktion als Wesensmerkmal von Kunst im richterlichen Urteil festgelegt. Gleichzeitig spielten Begriffe wie ‚Schlüsselroman‘ und ‚Schmähschrift‘ eine urteilsbegründende Rolle. Als exemplarisch gelten auch die richterlichen Urteile über die Romane „Unsere Siemens-Welt“ (1972), von F.C. Delius, „Holzfällen. Eine Erregung“ (1984) von Thomas Bernhard, „Esra“ (2003) von Maxim Biller und „Meere“ (2003) von Alban Nikolai Herbst. In dieser Übung sollen anhand ausgewählter Beispiele die unterschiedlichen Bewertungsmaßstäbe über das Verhältnis von Fakt und Fiktion in den Bereichen Rechtsprechung und Kunst herausgearbeitet und diskutiert werden.
Präsentation, Lektüre, Diskussion
Teilnahme, Präsentation, Lektüre, Diskussion, Essay
Eine ausführliche Literaturliste wird zu Semesterbeginn zur Verfügung gestellt.
Siehe Curriculum
- Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
- Fakultät für LehrerInnenbildung
Gruppe 0
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Datum | Uhrzeit | Ort | ||
Di 09.11.2021
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12.00 - 13.30 | 40935 SR 40935 SR | Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte | |
Di 16.11.2021
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12.00 - 13.30 | 40935 SR 40935 SR | Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte | |
Di 23.11.2021
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12.00 - 13.30 | 40935 SR 40935 SR | Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte | |
Di 30.11.2021
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12.00 - 13.30 | 40935 SR 40935 SR | Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte | |
Di 07.12.2021
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12.00 - 13.30 | 40935 SR 40935 SR | Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte | |
Di 14.12.2021
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12.00 - 13.30 | 40935 SR 40935 SR | Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte |