LFU:online

Studierende werden sich mit intensiver Textanalyse auseinandersetzen und einen detaillierten Einblick in das Genre der Kriminal- und Detektivliteratur erhalten. Sie werden zudem lernen, die literarischen Texte in deren kulturhistorische Kontexte einzubetten und anhand von ausgewählten Theorien zu gender, Macht, Kriminologie, Kognition und Rezeptionsästhetik zu diskutieren. Da dieses Seminar einen Workshop mit KollegInnen und Studierenden aus der Linguistik beinhaltet, werden die Studierenden zudem an das neue Forschungsfeld der 'literary linguistics' herangeführt und lernen, ihre Analyseergebnisse einem interdisziplinären Publikum zu präsentieren. 

Mit der Entdeckung neuer forensischer Verfahren (wie dem Fingerabdruck und der Ballistik), neuen Technologien in der Kriminologie und der Einrichtung der Metropolitan Police im 19. Jahrhundert, wurde in der Literatur ein neues literarisches Genre geschaffen - die Kriminalgeschichte. Ziel des Seminars ist, Schlüsselmerkmale dieses Genres und dessen Entwicklung vom 19. Jahrhundert bis heute zu analysieren. Ein Schwerpunkt wird dabei auf den Figuren des Verbrechers und des Detektivs liegen sowie auf unterschiedlichen Ermittlungsmethoden und der Einbindung der Leser in das Lösen eines Falls. Studierende werden narrative Strategien zur Erzeugung von Emotionen wie Spannung und Furcht sowie deren Auflösung analysieren, und die anhaltende Faszination von Detektivfiguren wie Hercule Poirot, Miss Marple und in erster Linie Sherlock Holmes diskutieren. 

Kriminalliteratur und vor allem die Detektivgeschichte bietet nicht nur ein narratives Laboratorium, um unterschiedliche Methoden der Ermittlung und Beweisführung auszutesten: sie bietet auch ein Forum, um Konflikte bezüglich der Kategorien von Klasse, Geschlecht, Ethnizität und Identität zu reflektieren und die Verbindung von Überwachung und Privatssphäre, Schuld und Verantwortung sowie von Verbrecher, Detektiv und Gemeinschaft zu diskutieren. Anhand von unterschiedlichen Texten (u.a. von R.L. Stevenson, Conan Doyle, Agatha Christie und P.D. James) werden diese Aspekte diskutiert. Zudem werden zeitgenössische Adaptionen herangezogen, wie die BBC-Serie Sherlock), um die anhaltende Popularität dieses Genres näher zu analysieren. 

Als Teil des Seminars findet am Freitag, den 02. Dezember, ein eintägiger Workshop statt. Die aktive Teilnahme (ganztägig) an diesem Workshop ist für Teilnehmer des Seminars verpflichtend.

Detaillierte Textanalysen, Forschungsarbeiten, (Gruppen-) Diskussionen, Kursblog, interdisziplinärer Workshop, Expertensitzungen, Input-Präsentationen

Regelmäßige und aktive Teilnahme, Vorbereitung einer Expertensitzung samt kurzer Präsentation, aktive Teilnahme (ganztägig) am Workshop am 02. Dezember, Seminararbeit

Lehramt 2001: abgeschlossener 1. Studienabschnitt

Die Teilnahme am ganztägigen Workshop am 02. Dezember ist für alle Seminarteilnehmer verpflichtend.