LFU:online

Studierende sind in der Lage, Sprache in ihrer Verwendung in der Interaktion im Zusammenhang mit anderen Modalitäten (also in ihrer Multimodalität) zu beschreiben. Sie sind sich bewusst, dass sprachbezogene Komponenten wie Grammatik, Lexikon oder Prosodie in engem Zusammenspiel mit körperlich-räumlichen Komponenten wie Mimik, Gestik, Manipulation von Objekten usw. im Zusammenhang stehen und von Interaktionsteilnehmenden in präziser Koordination als Ressourcen im Gespräch eingesetzt werden.

Der Kurs widmet sich dem Thema „Sprache und Multimodalität“ und damit dem sogenannten „multimodalen Turn“ (Nevile 2015) in der Linguistik. In den letzten Jahren ist die sprachwissenschaftliche Forschung zu der Einsicht gekommen, dass die Beschreibung von Sprachverwendung über die verbale Komponente hinaus erweitert werden muss, um das Zusammenspiel von sprachlichen und anderen Mitteln wie Körper, Stimme und Raum adäquat erfassen zu können (Mondada 2016). Der multimodale Turn erfordert also nicht nur neue methodische Vorgehensweisen zur adäquaten Analyse und Beschreibung von Sprache, sondern „führt [auch] zu einem veränderten Verständnis von Sprache“ (Deppermann 2019). Multimodalität wird hier als die Gesamtheit der Ressourcen verstanden, mit denen Interaktionsteilnehmende soziale Handlungen herstellen und interpretieren, also Grammatik, Lexikon, Prosodie, Gestik, Blick, Körperorientierung, Bewegung, Raum, Manipulation von Gegenständen usw. (cf. Mondada 2014, 2018: 86).

Lehrendenvortrag

Gruppendiskussion

Lektüre und Diskussion in Onlineforum

Videoanalyse

Transkriptionsübungen

Datensitzungen

Schriftlich:

Anfertigung eigener kurzer Transkription(en)

Verfassen einer eigenen Analyse einer Interaktion in ihrer multimodalen Ausprägung

Pflichtlektüre: 

Gülich, Elisabeth, and Lorenza Mondada. 2008. Konversationsanalyse. Eine Einführung Am Beispiel des Französischen. Tübingen: Niemeyer.

Wenn es die Umstände erlauben, inkludiert die Lehrveranstaltung eine Exkursion nach Brixen um dort ein EUREGIO-Seminar zu besuchen, das zusammen mit der Universität Bolzano und der Universität Trento veranstaltet wird und bei dem Expert*innen Vorträge sowie Datensitzungen zum Thema Multimodalität & Interaktion abhalten werden. 

Sollte es jemandem zeitlich nicht möglich sein, bei einem oder beiden Tagen der Exkursion mit dabei zu sein, bitte um kurze Rücksprache mit der LV-Leitung. Es können Ersatzaufgaben vereinbart werden, um die Arbeitsleistung trotzdem zu erbringen und am Seminar teilnehmen zu können. Wenn es die Pandemie nicht erlaubt, nach Brixen zu fahren, wird der Block in Absprache mit den Teilnehmer*innen anders organisiert.

Die Exkursionskosten (Fahrt, Übernachtung, Verpflegung) für Studierende werden vollständig von der EUREGIO übernommen.

Vorläufiges Programm des Seminars in Brixen:

Lorenza Mondada (Universität Basel): Introduction to multimodality in interaction

Chiara Bassetti (University of Trento): Teaching and learning of embodied practices: the case of dance

Giolo Fele (University of Trento): Learning to taste

Daniela Veronesi (University of Bolzano): Correction in musical settings: focusing on the interplay between talk, gestures and singing

Cordula Schwarze (University of Innsbruck): Feedback activities on written texts or oral presentations in seminars of German Studies in tertiary education

Carmen Konzett-Firth (University of Innsbruck): Involving everybody. Multimodal means to organize shifts in participation frameworks in classroom interaction