LFU:online

Studierende können literarische Texte zu den Lagern des Gulags und Goli Otoks im Kontext politischer Repression analysieren, zentrale Lager-Narrative im slawischen Raum historisch und kulturell einordnen, erinnerungskulturelle und kulturwissenschaftliche Theorien auf literarische Texte anwenden, unterschiedliche Textarten (zB. Memoir, autobiographische Prosa, Roman) im Spannungsfeld zwischen Zeugenschaft und Fiktion differenzieren.

Die Lehrveranstaltung widmet sich literarischen und kulturellen Auseinandersetzungen mit zwei zentralen Lagerkomplexen des 20. Jahrhunderts im slawischen Raum: dem sowjetischen Gulag-System und dem jugoslawischen Lager Goli Otok. Im Zentrum stehen literarische Texte, die diese Lager aus der Perspektive von Zeitzeug:innen und Angehörigen, aber auch vor allem aus der Perspektive der sog. postmemory-Generation (M. Hirsch) verarbeiten und interpretieren. Die Studierenden werden vertraut mit den ästhetischen, narrativen und politischen Dimensionen dieser Texte  und erproben hier kulturwissenschaftliche und erinnerungstheoretische Zugänge. In einem interdisziplinären Rahmen analysieren wir, wie individuelle Erfahrungen in kollektives Gedächtnis übersetzt, literarisch gestaltet und gesellschaftlich erinnert – oder verdrängt – werden.

Vorträge der LV-Leiterin, gemeinsame Lektüre und Diskussion, Kurzreferate der Teilnehmer:innen.

Regelmäßige Anwesenheit, aktive Beteiligung in den Einheiten, Referate, schriftliche Abschlussarbeit.

Literarische und theoretische Texte zu ausgewählten Bereichen werden im Laufe der LV bereitgestellt (darunter u.a. Primärtexte oder Auszüge davon von Solženicyn, Šalamov, Ugrešić, Ferić, Albahari,…, sowie Sekundärtexte von u.a. Applebaum, Previšić, Hirsch, Assmann,…). 

Bei der Lektüreauswahl wird bei Bedarf darauf geachtet, dass die Original-Werke in deutscher (oder englischer) Übersetzung vorliegen.