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Am Ende dieses Kurses werden die Studierenden die Fähigkeit entwickeln, Comics kritisch als Medium zur Behandlung sozialer, kultureller und historischer Themen zu analysieren und dabei Themen wie Identität, Krieg und Migration zu erkunden. Sie werden sich an Diskussionen beteiligen, kritisches Denken üben und an gemeinsamen kreativen Projekten teilnehmen, um ihr Verständnis für interkulturelle Kommunikation und künstlerischen Ausdruck zu vertiefen.

Der Kurs wird auf Englisch gehalten.

Comics haben immer eine tiefe Verbindung zu den Herausforderungen ihrer Zeit gehabt und dienten sowohl als Spiegel als auch als Antwort auf gesellschaftliche Realitäten. Von Kriegen und persönlichen Krisen bis hin zu ökologischen Katastrophen haben sich Comics zu einem Medium entwickelt, das in der Lage ist, die drängendsten Themen unserer Ära zu behandeln.

Im Laufe des Kurses, der sich auf Werke konzentriert, die von der Mitte des 20. Jahrhunderts bis heute auf der ganzen Welt entstanden sind, werden wir untersuchen, wie verschiedene Comic-Genres (Superhelden, dokumentarische, autobiografische und journalistische Comics sowie Comics-Reportagen) eine Vielzahl sozialer Themen künstlerisch interpretieren und soziale Kommunikation fördern. Der Kurs ist in drei Hauptteile unterteilt, die jeweils verschiedene Genres und die spezifischen Themen, die sie behandeln, fokussieren.

Im Mittelpunkt unserer Diskussion in den kommenden Sitzungen stehen mehrere zentrale Fragen: In welcher Weise reagieren Superheldennarrative auf die kulturellen und politischen Anforderungen ihrer Zeit? Wie beleuchten autobiografische Comics das Verständnis von Geschlecht und Identität? Wie werden ökologische Katastrophen wie die Tschernobyl-Tragödie und der Hurrikan Katrina in Comics dargestellt? Wie repräsentieren Comics die Erfahrungen von Migranten und die Herausforderungen, denen sie in neuen Umgebungen gegenüberstehen? Wie gelingt es Comics, historische Ereignisse zu dokumentieren und zugleich künstlerisch zu interpretieren, insbesondere in Kriegsnarrativen? Wie werden vergangene Kriege, wie der Zweite Weltkrieg, anders dargestellt als gegenwärtige Konflikte wie der Krieg in der Ukraine? Wie beeinflussen interne (Augenzeugen-) und externe (Beobachter-) Perspektiven die Darstellung von Krieg in Comics? Diese Fragen werden unsere Erforschung leiten, wie Comics als Medium mit komplexen sozialen, kulturellen und historischen Themen umgehen.

Zu den Werken (auf Englisch und Deutsch), die in diesem Kurs analysiert werden, gehören Captain America (1941), Watchmen von Alan Moore und Dave Gibbons (1986), Maus von Art Spiegelman (1980er), Persepolis von Marjane Satrapi (2000), Barfuß durch Hiroshima von Keiji Nakazawa, Safe Area Goražde von Joe Sacco (2000), Die ukrainischen und russischen Notizbücher von Igort (2010), How War Begins: Dispatches from the Ukrainian Invasion (2022), Belonging: A German Reckons with History and Home von Nora Krug (2018), Diaries of War: Two Visual Accounts from Ukraine and Russia von Nora Krug (2023), Fun Home von Alison Bechdel (2006), Syria Through the Eyes of a Refugee von Don Brown (2018), Der Duft der Kiefern von Bianca Schaalburg (2021) und ausgewählte ukrainische Comics aus der Zeitschrift INKER (2022-2023).

Der Kurs wird auch analysieren, wie Comics in verschiedenen sozialen, kulturellen und historischen Projekten eingesetzt werden, wobei ihre Rolle bei der Sensibilisierung und Förderung von Dialogen zu kritischen gesellschaftlichen Themen betont wird (Beispiele: Gerne würdest du allen so viel sagen (2023) und Die vertriebenen Kinder von Marek Toman (2023), die zeigen, wie Comics Themen wie Erinnerung, Vertreibung und kollektive Geschichte effektiv ansprechen können).

Vorlesung, Lektüre literarischer Texte sowie Texte der Sekundärliteratur, gemeinsame Diskussionen, Referate

Aktive Teilnahme am Unterricht, Referate, Essay am Ende des Semesters

Chute, Hillary L. Disaster Drawn: Visual Witness, Comics, and Documentary Form. Cambridge, MA: Harvard University Press, 2016.

Chute, Hillary L. Graphic Women: Life Narrative and Contemporary Comics. New York: Columbia University Press, 2010.

Davies, Dominic and Candida Rifkind, eds. Documenting Trauma in Comics: Traumatic Pasts, Embodied Histories, and Graphic Reportage. New York: Palgrave Macmillan, 2020

DiPaolo, Marc. War, Politics and Superheroes: Ethics and Propaganda in Comics and Film. Jefferson, NC: McFarland, 2011.

Earle, Harrite E. H. and Martin Lund, eds. Identity and History in Non-Anglophone Comics. London: Routledge, 2023.

Earle, Harrite E. H. Comics, Trauma, and the New Art of War. Jackson: University Press of Mississippi, Harvard University Press, 2017.

Kauranen, Ralf, Olli Löytty, Aura Nikkilä, and Anna Vuorinne, eds. Comics and Migration. London: Taylor & Francis, 2023.

Kukkonen, Karin. Studying Comics and Graphic Novels. 1. publ., 2013.

Martha Kuhlman and José Alaniz, eds., Comics of the New Europe: Reflections and Intersections. Leuven University Press, 2020.

McCloud, Scott. Understanding Comics: The Invisible Art. New York: Harper Perennial, 1993.

Mickwitz, Nina. Documentary Comics: Graphic Truth-Telling in a Skeptical Age. London: Palgrave Macmillan, 2016.

Murray, Christopher. “Propaganda: The Pleasures of Persuasion in “Captain America.” In: Critical approaches to comics ; ed. by Matthew J. Smith and Randy Duncan, 1. publ., New York, NY [u.a.], 2012, S. 129 - 141.

Pidoprygora, Svitlana. “Ukrainian Comics and War in Ukraine.” TRAFO – Blog for Transregional Research, 27 September 2022. https://trafo.hypotheses.org/41265.

Pidoprygora, Svitlana. Documenting war in Ukrainian comics: shifting from soldiers to civilians. In: Canadian Slavonic Papers, 2024, 1–28. Open Access: https://doi.org/10.1080/00085006.2024.2417573.

Pidoprygora, Svitlana. Ukrainian Comics and War in Ukraine, 2022, Open Access: https://trafo.hypotheses.org/41265?fbclid=IwAR16dIh-b3SYfGH1Oc8d4VUbQ_E8QZ8aM0uak7j1GV40gVOGlxrQRvz7TGA#_ftn1

Schmid, Johannes C. P. Frames and Framing in Documentary Comics. Basingstoke: Springer Nature, 2021.

Die Liste der Comics zum Lesen wird im Unterricht bereitgestellt.