LFU:online

Vermittlung von Faktenwissen und konkreter Zusammenhänge sowie Anleitung zu analytischer Betrachtung der Kunstwerke durch unmittelbare Konfrontation mit dem Original

Die Bedeutung spanischer Kunst für die westliche Vorstellung von der künstlerischen Moderne ist enorm – und viel größer, als die periphere geographische Lage des Landes vermuten lassen würde. Auf der Exkursion nach Spanien widmen wir uns der Frage nach den Impulsen für die Kunst der westlichen (euro-amerikanischen) Moderne, die aus der spanischen Tradition entnommen werden. Im Museo del Prado sind Pablo Picassos Vorbilder aus der spanischen Malereitradition vorzufinden, etwa die Hauptwerke von Diego Velázquez („Las Meninas“!) und El Greco, die von Picasso während seiner Akademieausbildung in Madrid eingehend studiert wurden. Ebenfalls im Prado befindet sich die größte Gemäldesammlung eines der „Väter“ der modernen Malerei, Francisco de Goya (die beiden „Maja“-Fassungen, „Die Erschießung der Aufständischen“, die sog. „Schwarze Serie“). Die Hauptstadt des Landes bietet zudem mit dem Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía eine hochkarätige Sammlung, welche die spanische Moderne mit exemplarischen Werken repräsentiert – dort können Arbeiten aus den unterschiedlichen Werkphasen Picassos und vor allem sein berühmtes Gemälde „Guernica“ (1937) betrachtet werden; auch die spanische Kunst nach 1945 ist hier mit Hauptwerken etwa von Antoni Tàpies, Antonio Saura und Eduardo Chillida vertreten. Die konfliktbeladene Geschichte Spaniens, die mit der Kunst aufs engste verwoben ist, wird im Valle de Cuelgamuros (Valle de los Caídos) greifbar: Die Gedenkstätte erinnert an die franquistische Diktatur und den Spanischen Bürgerkrieg, der bereits in Picassos „Guernica“ thematisch war. Von dort führt uns die Exkursion nach Bilbao, wo im Museo Guggenheim Bilbao nicht nur spanische, sondern vor allem auch amerikanische moderne und zeitgenössische Kunst gezeigt wird, insbesondere deren abstrakte Richtungen (Mark Rothko, Richard Serra), die nicht zuletzt durch spanische Vorläufer wie Picasso angestoßen wurden. Hier können zudem die globalen Entwicklungen der Kunstwelt diskutiert werden, die nach dem Zusammenbruch der binären politischen Ordnung des sog. „Kalten Kriegs“ sichtlich verstärkt wurden, und die im Museumsbau des Architekten Frank Gehry ein ikonisches Sinnbild finden.

Referate und Diskussionen

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung mit Anwesenheitspflicht; mündliche Referate vor Ort

Wird bekannt gegeben

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Anmeldung nur für Master-Studierende