LFU:online

Institut für Zeitgeschichte Institut für Zeitgeschichte

Dr. Gerald Steinacher Dr. Gerald Steinacher

622017

Die Flucht von NS-Kriegsverbrechern

VU 2

wöch.

keine Angabe

Deutsch

Zusammenhang von Kriegsverbrechen, Justiz und Sicherheitspolitik

Nach Kriegsende entkamen etliche NS-Kriegsverbrecher und Nationalsozialisten durch Flucht nach Übersee ihrer Bestrafung. Wie diese Flucht konkret organisiert wurde und wer den Kriegsverbrechern dabei geholfen hat, wurde lange Zeit nie näher untersucht. Jahrzehntelang dienten Schilderungen von allmächtigen Geheimorganisationen wie der „Odessa“, der „Organisation der ehemaligen SS-Angehörigen“, als Erklärung. Wohl sind die Fluchtwege der NS-Kriegsverbrecher bis heute geheimnisumwittert, doch es war nicht ein einziger, weltumspannender Geheimbund namens „Odessa“, der diese plante. Die Wirklichkeit war komplexer. Die VU wird auf die Rahmenbedingungen der Flucht und einzelne Biografien beispielhaft eingehen. Der Frühe Kalte Krieg, Die Rolle der katholischen Kirche, westliche Sicherheitsinteressen, Auswanderungsländer und biografische Fallbeispiele wie Adolf Eichmann, Klaus Barbie und Erich Priebke sind Kernthemen.

Referate des VU-Leiters, Anleitung zur eigenständigen Recherche in Theorie und Praxis (Quellenarbeit mit Archivquellen im Tiroler Landesarchiv), Gruppenarbeit, Kurzreferate der Studierenden, gemeinsame Lektüre, Diskussionen, kurzer Aufsatz.

Mitarbeit, Diskussionsbeteiligung, Aufsatz und Vortrag

Richard Breitman u.a. (Hrsg.), U.S. Intelligence and the Nazis, Washington DC 2004. Holger Meding, Flucht vor Nürnberg? Deutsche und österreichische Einwanderung in Argentinien 1945–1955, Köln 1992.

Anmeldungen unter LFU-online ab 03.09.2007
Beginn: 09.10.2007