LFU:online

Verständnis für wissenschaftstheoretische Fragestellungen durch gemeinsame Lektüre und Diskussion geeigneter klassischer bzw. innovativer Texte der Historiografie, Kenntnisse über Entwicklungslinien der Forschung und Kritik an Paradigmen (im vorliegenden Fall zu ausgewählten Themen der österreichischen Zeitgeschichte).

Claus Gatterer (1924–1984) zählte für Österreichs Bundeskanzler Bruno Kreisky zu den „bedeutendsten Journalisten der Zweiten Republik“. Mit gesellschaftskritischen Reportagen für Presse, Radio und Fernsehen prägte Gatterer die Fundamente der demokratischen Medienlandschaft Österreichs maßgeblich mit. In wissenschaftlichen Publikationen analysierte Gatterer die Geschichte Österreichs und Italiens früh aus transnationaler Perspektive; in seiner autobiographischen Erzählung „Schöne Welt, böse Leut“ verarbeitete er 1969 das eigene Erleben von Faschismus und Nationalsozialismus in Südtirol.

Im Rahmen der LV werden ausgewählte Themen aus Gatterers Oeuvre vertieft (Aufarbeitung der NS-Vergangenheit; ethnische und soziale Minderheiten in Italien und Österreich; Themen und Methoden der „Public History“). Gleichzeitig wird die Bedeutung der behandelten Textsorten und Medienformate für die Geschichtsforschung und -vermittlung hinterfragt und diskutiert. 

Prüfungsimmanente LV mit Anwesenheitspflicht, Lektüre und Präsentation der Texte, Diskussionsbeiträge, kleinere schriftliche Arbeitsaufträge.

Ausgewählte Texte und TV-Dokumentationen Claus Gatterers, ergänzt um themenspezifische Fachliteratur (wird in der LV bekanntgegeben). Zu Werken Claus Gatterers siehe: https://literaturtirol.at/lexikon/184

Positiv absolviertes Pflichtmodul 1. Der entsprechende Nachweis sollte bis Ende Oktober 2021 erbracht werden.

Diese LV wird von der Abteilung Bildungsförderung der Autonomen Provinz Bozen unterstützt.