626814 Ein qualitativer Ansatz zur Wahrnehmung der Bildungsstandards in Österreich
Sommersemester 2017 | Stand: 14.02.2017 | LV auf Merkliste setzenIm diesem Seminar wird den Studierenden die bildungspolitische Relevanz der Bildungsstandards und deren Implementierung in Österreich aufgezeigt. Die Lehrveranstaltungsleitung liefert eine theoretische Einführung in das Thema und erklärt die Ziele, die mit der Einführung von outputorientierten Steuerungsinstrumenten verbunden sind. Zusätzlich erhalten die Studierenden einen Einblick in die sozialwissenschaftliche qualitative Forschung. Nach Abschluss der Lehrveranstaltung sollen die Studierenden in der Lage sein, an der Diskussion um die Bildungsstandards bzw. outputorientierter Steuerung aktiv partizipieren zu können.
Nach dem PISA-Schock zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlebt das österreichische Bildungssystem eine Phase umfassender Reformen. Das Ziel dieser Reformen ist, die Bildung und Ausbildung von Schülerinnen und Schülern zu optimieren und im internationalen Vergleich ähnliche Ergebnisse wie gut platzierte Nationen (z.B. Finnland) zu erreichen. Damit dieses Ziel gelingt, richtet die Bildungspolitik den Blick verstärkt auf den Output von Schulen, d.h. die gemessene Schülerleistung. Insbesondere Bildungsstandards und deren periodische Überprüfungen passen gut in das Bild outputorientierter Steuerung. Die Überprüfung der Bildungsstandards liefert Informationen über die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch und erlaubt den Vergleich mit national gesetzten Zielen (den Bildungsstandards). In der Lehrveranstaltung sollen die Studierenden selbstständig erforschen wie die Bildungsstandards von unterschiedlichen Schulakteuren (z.B. Schulleitungen, Lehrer, Schülerinnen und Schüler) wahrgenommen werden.
Das Seminar ist dreigeteilt: Der erste Teil informiert über outputorientierte Schulsteuerung und im Besonderen über Bildungsstandards und deren Umsetzung in Österreich. Der zweite Teil gibt Einblicke in die qualitative Forschungsmethodik. Hier entwickeln die Studierenden gemeinsam mit der Lehrveranstaltungsleitung Forschungsfragen sowie einen kurzen Interviewleitfaden zur Beantwortung dieser Fragen. Die Studierenden sollen anschließend Leitfadeninterviews durchführen und die zentralen Ergebnisse im dritten Teil der Lehrveranstaltung präsentieren und diskutieren.
Von den Studieren wird erwartet, dass sie aktiv am Seminar teilnehmen, ein Leitfadeninterview durchführen und dessen Ergebnisse im Hinblick auf die gewählte Forschungsfrage im Seminar präsentieren, sowie eine kurze wissenschaftliche Arbeit zu verfassen.