LFU:online

Kompetenz zur Anwendung fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Wissens bei der Planung und Analyse von Unterricht. Fertigkeit zur Abfassung einer schlüssigen, wissenschaftlichen Normen entsprechenden Darstellung der erzielten Ergebnisse im Rahmen einer Seminararbeit.

„Was ist wichtiger: Kunst oder Leben?“ So lautete die rhetorische Frage der beiden Aktivistinnen, die im Oktober 2022 van Goghs berühmtes Gemälde Sonnenblumen in der Londoner National Gallery mit Tomatensuppe überschüttet und sich unter dem Bild festgeklebt hatten, um auf den Klimanotstand aufmerksam zu machen. Rhetorisch ist diese Frage, weil selbstverständlich das Überleben auf einem gefährdeten Planeten überhaupt erst die Voraussetzung ist, um Kunst betreiben zu können. Soll man also angesichts der derzeitigen weltpolitischen Situation aufhören, Kunst und Literatur zu betreiben und zu rezipieren, um sich für die Rettung der Erde, für Frieden und Menschenrechte einzusetzen? Oder haben Kunst und Literatur zumindest die Aufgabe, die Zeitgenossen politisch wachzurütteln? Und was bedeuten diese Fragen für den Literaturunterricht an der Schule?

Das Seminar beschäftigt sich mit dem Stellenwert von Literaturunterricht in Zeiten globaler Krisen. Es fragt nach dem Verhältnis von Literatur und Politik, reflektiert politische Rahmenbedingen des Deutsch- und Literaturunterrichts und untersucht literarische Texte, die auf aktuelle politische Entwicklungen reagieren und für den Unterricht in der Schule geeignet sein könnten. Zur Diskussion stehen soll aber auch die Legitimität von verspielter, selbstgenügsamer, scheinbar oder erklärtermaßen unpolitischer Literatur.

Vorträge, Partner- und Gruppenarbeit, Präsentation, Diskussion, Lehrübung

Schriftlich und mündlich (regelmäßige und aktive Mitarbeit, Anfertigung einer Seminararbeit).

Becker, Karina; Kofer, Martina (2022): Zur Intersektionalität von Gender und Race. Kriterien für eine diversitätssensible Textanalyse. In: Dannecker, Wiebke; Schindler, Kirsten (Hg.): Diversitätsorientierte Deutschdidaktik: Theoretisch-konzeptionelle Fundierung und Perspektiven für empirisches Arbeiten. Bochum (=SLLD-B, Band 4). S. 69-83. https://doi.org/10.46586/SLLD.223

Breite, Emmanuel (2024): Die Verfügbarmachung der Literatur. Neoliberale Logiken und ihr Einfluss auf literarische Bildung. Bielefeld: transcript. https://doi.org/10.14361/9783839467596 (via transcript-open.de)

Kißling, Magdalena (2022): Wortkritik als Aufgabenfeld einer diversitätssensiblen Literaturdidaktik. In: Dannecker, Wiebke; Schindler, Kirsten (Hg.): Diversitätsorientierte Deutschdidaktik: Theoretisch-konzeptionelle Fundierung und Perspektiven für empirisches Arbeiten. Bochum (=SLLD-B, Band 4). S. 35-50. https://doi.org/10.46586/SLLD.223

Maus, Eva (2018): Problemzentrierte Interviews. In: Boelmann, Jan M. (Hg.) (2018): Empirische Forschung in der Deutschdidaktik Band 2: Erhebungs- und Auswertungsverfahren. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren. S. 35-49 Empirische Forschung in der Deutschdidaktik. Band 2: Erhebungs- und Auswertungsverfahren. (phlb.de).

Odendahl, Johannes (2023): ÜberLebensKunst. Plädoyer für einen ›Klimapassivismus‹ im Zeichen des schönen Spiels. In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik (LiLi) 2/2024, S. 365–381. https://doi.org/10.1007/s41244-024-00328-3

Simon, Nina (2022): Der Jugendroman Unser wildes Blut – Rassismuskritische Analyse und deutschdidaktische Überlegungen. In: Fereidooni, Karim; Simon, Nina: Rassismuskritische Fachdidaktiken. Theoretische Reflexionen und fachdidaktische Entwürfe rassismuskritischer Unterrichtsplanung. Wiesbaden: Springer VS. S. 387-410 https://doi.org/10.1007/978-3-658-37168-5

positiv absolvierte Pflichtmodule 4 und 9