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Bereich Alte Geschichte Bereich Alte Geschichte

assoz. Prof. Mag. Dr. Brigitte Truschnegg assoz. Prof. Mag. Dr. Brigitte Truschnegg, +43 512 507 41004

640014

Rezeption der Antike

VO 2

14tg.

keine Angabe

Deutsch

Allgemeine Überlegungen zu Mechanismen und Bedingungen von Rezeption. Konkrete Beleuchtung der Rezeption der Antike bzw. ihrer kreativen Aneignung am Beispiel der römischen Herrschaft in den Alpen. Hinweis auf die Aufgaben und Möglichkeiten einer Rezeptionsgeschichte im Rahmen einer historischen Darstellung des Alpenraums.

Der Rezeption der Antike kommt bis heute eine große Bedeutung zu. Eine Einführung wird einerseits jene Faktoren beleuchten, welche Rezeption maßgeblich beeinflussen wie z. B. der Verständnishorizont der Zeit, Erwartungshaltungen sowie Aufnahmebereitschaft und sozialer Status der jeweiligen Rezipienten. Andererseits sollen auch der Bedeutungswandel, der sich durch die kreative Aneignung an den antiken Inhalten/Elementen vollzieht, sowie ihre Instrumentalisierung berücksichtigt werden. In dieser LV soll die Thematik primär unter einem lokalen Aspekt betrachtet werden: Die Rezeption der römischen Herrschaft im Alpenraum (Tirol, Vorarlberg, Ostschweiz) in der historischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Darstellung der römischen Epoche wurde in diesem Zeitraum zum ‚Tummelplatz’ nationalistischer, politischer und ideologischer Ambitionen. Bedeutende Schlachten, Identitätsstiftende Bevölkerungsgruppen wurden von Historikern aller Regionen gleichermaßen für sich beansprucht und politische Abhängigkeit oder kulturelle Anpassung von vielen gleichermaßen empört zurückgewiesen. Angetrieben von Lokalpatriotismus, religiösem Empfinden und der Suche nach einer ‚passenden’ Identität war die römische Epoche im Alpengebiet einem unerschöpflichen Interpretationswillen und einem kontinuierlichen Bedeutungswandel ausgesetzt.

Vortrag, Lektüre und Besprechung exemplarischer Texte, Diskussion.

Klausur am Ende des Semesters.

Beginn: 10.10.2005