LFU:online

Fähigkeit, sich mit Quellen unterschiedlicher Gattungen und den darauf basierenden wissenschaftlichen Rekonstruktionen kritisch auseinanderzusetzen; Verfassen einer kurzen Textarbeit; Entwickeln eigener kritischer Positionen.

In den letzten Jahren hat die Forschung zum zweiten Jahrhundert v. Chr. und zur sogenannten Agrarkrise als Auslöser der gracchischen Reformversuche eine Kehrtwende genommen. Das bis dahin gültige Bild einer verhängnisvollen Krise, ausgelöst durch eine rapide Verarmung der freien römischen Bürgerschicht, wurde aufgrund neuester Erkenntnisse in der demographischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Entwicklung hinterfragt. Inwiefern diese Kritik am herkömmlichen Geschichtsbild berechtigt und auf welcher Basis diese Revision erfolgt ist, soll Ausgangspunkt zur Auseinandersetzung mit den relevanten epigraphischen, archäologischen und literarischen Quellen sein. Neben dieser Einführung in die aktuelle Debatte zum Übergang von der Mittleren in die Späte Römische Republik gilt es, die Gracchenunruhen und die damit verbundenen Ereigniskomplexe in Italien und im Mittelmeerraum gemeinsam aufzuarbeiten. Ziel der Übung ist es, anhand eingehender Quellenarbeit die gesellschaftlichen Mechanismen der römischen Republik und deren Veränderungen im Laufe des 2. Jahrhunderts v. Chr. nachvollziehen zu können, um die politischen Antworten der Brüder Tiberius und Gaius Sempronius Gracchus auf diese Veränderungen zu verstehen.

Kombination aus Vortrag, gemeinsamer Lektüre und Gruppenarbeiten.

Beurteilung der Gruppen- bzw. Einzelvorträge und der Diskussion, der Lektüreleistung und der abschließenden kurzen Textarbeit.

Wird in der ersten Einheit bekannt gegeben.

Vor dem Besuch dieser LV wird die Absolvierung der VO Basiswissen aus dem Kernfach Alte Geschichte empfohlen.

Online-Anmeldung. Beschränke Teilnehmer_innenzahl!