641208 Kompetenz Textanalyse: Pseudoübersetzungen
Sommersemester 2018 | Stand: 06.06.2018 | LV auf Merkliste setzenZiel der Lehrveranstaltung ist die Weiterentwicklung der Fähigkeit, literarische Texte differenziert und sensibel für ihre jeweiligen Bezugnahmen zu literarischen Traditionen wie auch für ihre charakteristischen Besonderheiten zu analysieren, daraus einen eigenen Interpretationsansatz zu entwickeln und sich damit in der einschlägigen Forschungsdiskussion zu positionieren.
Die sonst sehr verschiedenen Texte dieses Proseminars verbindet, dass sie vorgeben, Übersetzungen zu sein. Ein Beispiel: Montesquieus Lettres persanes (Persische Briefe, 1721), angeblich die Korrespondenz zweier persischer Reisender, von ihrem Pariser Vermieter zusammengestellt und ins Französische übersetzt. Damit schaffen sich solche Pseudoübersetzungen zwei verschiedene fiktive Äußerungskontexte: im Fall von Montesquieu ist das zum einen die private, handschriftliche Briefkommunikation zwischen (erfundenen) reisenden Persern und ihren daheimgebliebenen Freunden, Verwaltern, Amtspersonen und Haremsdamen, auf Persisch und über die für sie zunächst unbekannte europäische Kultur; zum anderen der Kontext des (ebenfalls erfundenen) französischen Übersetzers, der diese persischen Briefe für die französische Öffentlichkeit der Frühaufklärung zugänglich macht und ihr so einen fremden Blick auf die eigene Kultur bietet. Durch diese Überlagerung zweier fiktiver, zu imaginierender Äußerungskontexte wird kondensiert an einem – in diesem Fall: von einem französischen Autor auf Französisch geschriebenen – Text deutlich, welche Rolle die Zuschreibung von Sprecherpositionen, Sprache und Diskurs beim Verstehen eines Textes einnimmt. Die Analyse von Pseudoübersetzungen bietet so zugleich die Gelegenheit, die Voraussetzungen der eigenen Analysetätigkeit mitzureflektieren.
Kurze Impulse durch LV-Leiterin und Studierende, close reading, Plenumsdiskussion und Gruppenarbeit.
Kurze schriftliche Beiträge und schriftliche Arbeit.
Gideon Toury. „Pseudotranslations and Their Significance.“ In: Gideon Toury. Descriptive translation studies and beyond. Amsterdam: John Benjamins, 1995. 47-59.
Brigitte Rath. „Pseudotranslation.“ ACLA Report on the State of the Discipline. <url: https://stateofthediscipline.acla.org/entry/pseudotranslation?>
Weitere Pflichtlektüre wird in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben.
Gruppe 0
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Datum | Uhrzeit | Ort | ||
Mo 05.03.2018
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13.45 - 15.15 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Mo 12.03.2018
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13.45 - 15.15 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Mo 19.03.2018
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13.45 - 15.15 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Mo 09.04.2018
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13.45 - 15.15 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Mo 16.04.2018
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13.45 - 15.15 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Mo 23.04.2018
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13.45 - 15.15 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Mo 30.04.2018
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13.45 - 15.15 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Mo 07.05.2018
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13.45 - 15.15 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Mo 14.05.2018
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13.45 - 15.15 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Mo 28.05.2018
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13.45 - 15.15 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Mo 04.06.2018
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13.45 - 15.15 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Mo 11.06.2018
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13.45 - 15.15 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Mo 11.06.2018
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13.45 - 17.00 | Mehrzweckraum Mehrzweckraum |
Barrierefrei
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Workshop mit Dr. Kasia Szymanska |
Mo 18.06.2018
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13.45 - 15.15 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Mo 25.06.2018
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13.45 - 15.15 | 40123 40123 | Barrierefrei |