641216 Spezifika und Problematiken der Literaturverfilmung. Intermediale Analysen der

Sommersemester 2007 | Stand: 20.07.2007 LV auf Merkliste setzen
641216
Spezifika und Problematiken der Literaturverfilmung. Intermediale Analysen der
PS 2
wöch.
keine Angabe
Deutsch
Im Rahmen des Proseminars sollen die Studierenden einige der grundlegenden, theoretischen Texte zu Literatur und Film kennen und anwenden lernen. In Referaten wird die Tragfähigkeit dieser Texte überprüft und diskutiert. Untersucht werden die Literaturverfilmungen des japanischen Regisseurs Akira Kurosawa, dessen Werke nicht nur Einblick in die japanische Geschichte und Lebensweise gewähren, sondern auch Einflüsse westlicher und östlicher Kultur miteinander verknüpfen. Den Studierenden soll auch ein Überblick über das Gesamtwerk Kurosawas vermittelt werden.
Grundsätzlich stellt die Analyse von Literaturverfilmungen nur ein Teilgebiet des intermedialen Forschungsbereichs "Literatur und Film" dar. Nach dem von Franz-Josef Albersmeier entwickelten Begriffssystem (1995) zählt sie zu jenen "Interaktionstypen", die sich "aus den Wechselwirkungen zwischen Buchliteratur, Theater und Film" ergeben. Während aber die Theorie dieses Untersuchungsgebiet als einen Bereich von vielen definiert, zeigt die Praxis, dass weitaus die meisten intermedialen Arbeiten zu Literatur und Film Analysen von Literaturverfilmungen sind. Im Rahmen des Proseminars werden zunächst einige grundlegende, theoretische Texte zum Thema Literaturverfilmung vorgestellt und diskutiert. In den Referaten werden mit Hilfe dieser theoretischen Texte die Literaturverfilmungen des japanischen Regisseurs Akira Kurosawa untersucht, der sowohl Klassiker der westeuropäischen (Shakespeare, Dostoevskij, Gor'kij und Tolstoj) als auch zeitgenössische Werke der japanischen Literatur verfilmte (Ryunosuke Akutagawa, Shugoro Yamamoto). Aber auch Werke der so genannten Unterhaltungsliteratur wie den Krimi "Kings Lösegeld" von Evan Hunter setzte Kurosawa filmisch um, und für den einzigen seiner Filme, der nicht in Japan gedreht wurde "Dersu Uzala", diente ihm der gleichnamige Reisebericht des Russen Vladimir Arsen'ev als Vorlage.
Das Teilgebiet der Intermedialitätsforschung "Literatur und Film" hat eine eigene Terminologie hervorgebracht, deren Tragfähigkeit anhand konkreter Filmanalysen überprüft werden soll. Film und Literatur werden als narrative Medien betrachtet, deren Unterschiede (Zugehörigkeit zu verschiedenen Zeichensystemen, Verwendung unterschiedlicher Codes etc.) aber nicht außer Achte gelassen werden dürfen. Auch die verschiedenen Arten der Literaturverfilmung (werktreue, kontrastierende und motivierte Adaptationen) werden durch diesen intermedialen Zugang berücksichtigt. Verankert ist diese Methodik in der Semiologie Roland Barthes.
Für die Anrechnung als Proseminar sind ein mündliches Referat (ca. 20 Min.) und eine schriftliche Proseminararbeit im Umfang von ca. 10 Seiten erforderlich.
1. Albersmeier, Franz-Josef: Literatur und Film. Entwurf einer praxisorientierten Textsystematik. In: Zima, Peter V. (Hrsg.): Literatur Intermedial. Musik – Malerei – Photographie – Film. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1995, S. 235-268. 2. MacFarlane, Brian: Novel to film. An Introduction to the Theory of Adaptation. Oxford: Clarendon Press 1996. 3. Mundt, Michaela: Transformationsanalyse. Methodologische Probleme der Literaturverfilmung. Tübingen: Niemeyer 1994. 4. Naremore, James (Hrsg.): Film adaptation. Ed. and with an introd. by James Naremore. New Brunswick, NJ: Rutgers Univ. Press, 2000. (Rutgers depth of field series) 5. Prince, Stephen: The Warrior's Camera. The Cinema of Akira Kurosawa. Revised and expanded Edition. Princeton: Princeton University Press 1991. 6. Richie, Donald: The Films of Akira Kurosawa. Third Edition expanded and updated with a new epilogue. Berkeley u.a.: University of California Press 31998. 7. Stam, Robert: Literature through Film. Realism, Magic, and the Art of Adaptation. Malden, Mass. u.a.: Blackwell 2005. 8. Sternberg, Claudia: Film- und Literaturwissenschaft. In: Schneider, Ralf (Hrsg.): Literaturwissenschaft in Theorie und Praxis. Eine anglistisch-amerikanistische Einführung. Tübingen: Narr 2004, S. 215-240.
Intermediale Analysen des Medienwechsels von Literatur zu Film
Beginn: Donnerstag 15. März 2007
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Do 15.03.2007
09.00 - 11.00 50101/1 SR 50101/1 SR Barrierefrei
Do 22.03.2007
09.00 - 11.00 HS 7 HS 7 Barrierefrei
Do 29.03.2007
09.00 - 11.00 50101/1 SR 50101/1 SR Barrierefrei
Do 19.04.2007
09.00 - 11.00 50101/1 SR 50101/1 SR Barrierefrei
Do 26.04.2007
09.00 - 11.00 50101/1 SR 50101/1 SR Barrierefrei
Do 03.05.2007
09.00 - 11.00 50101/1 SR 50101/1 SR Barrierefrei
Do 10.05.2007
09.00 - 11.00 4DG14 SR 4DG14 SR
Do 24.05.2007
09.00 - 11.00 Hörsaal 6 Hörsaal 6 Barrierefrei
Do 31.05.2007
09.00 - 11.00 50101/1 SR 50101/1 SR Barrierefrei
Do 14.06.2007
09.00 - 11.00 4DG14 SR 4DG14 SR
Do 28.06.2007
09.00 - 11.00 50113 SR 50113 SR
Do 05.07.2007
09.00 - 11.00 HS 7 HS 7 Barrierefrei