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Institut für Sprachen und Literaturen Institut für Sprachen und Literaturen

Priv.-Doz. Dr. Bettina Gruber Priv.-Doz. Dr. Bettina Gruber

641221

"…e lucevan' le stelle". Die Oper als Archäologie des Bürgertums

SE 2

wöch.

keine Angabe

Deutsch

Die Oper, deren große Zeit das späte 18. und das gesamte 19. Jahrhundert bildet, ist wie kaum eine andere Gattung auf Erfolg angewiesen, denn sie ist teuer. Dieser Zwang zum materiellen Erfolg hat einen interessanten Effekt auf die Inhalte: Komponisten und Librettisten verarbeiten gerne Bewährtes, das heißt Motive und Plots, die sich in anderen Medien bereits als publikumwirksam herausgestellt haben. Das gilt für den Don Juan Stoff, auf den Mozart und Da Ponte zurückgreifen ebenso wie für Goethes Werther, der in Jules Massenets gleichnamiger Oper wiederkehrt, für die rührselige Geschichte von der wahrhaften Liebe zwischen Kurtisane und reichem Erben (Alexandre Dumas’ Kameliendame – Verdis La Traviata), und die femme-fatale-Motivik von Oscar Wildes-Richard Strauss’ Salome.Das bedeutet, die Themen der Oper liefern, weit davon entfernt, einfach „realitätsfremd“ zu sein, ein genaues Abbild der Faszinationen, Phantasien und Phantasmen jener Klasse, die dem „bürgerlichen Zeitalter“ seinen Namen gab. So gesehen eine warme Empfehlung für all jene, die den Zugang zu dieser die unsere fundierende Epoche bislang nicht gefunden haben. Vorkenntnisse in Sachen Oper sind keine Voraussetzung. – Natürlich lesen wir bei diesem Thema nicht nur, sondern führen uns Hörbeispiele zu Gemüte.

Literatur: Albert Gier: Das Libretto. Theorie und Geschichte einer musikliterarischen Gattung. Darmstadt (Wiss. Buchges.) 2001. – Silke Leopold: Geschichte der Oper in vier Bänden. 4 Bde. (Laaber-Verlag) 2006 [die zeitlich einschlägigen Artikel!] . – Elisabeth Schmierer: Kleine Geschichte der Oper. Stuttgart (Reclam) 2001.

Anmeldung bis 01.03.2009 im Sekretariat erforderlich.
Beginn: 10.03.2009