641227 Weltliteratur und Übersetzungsfragen: Novellen
Sommersemester 2015 | Stand: 19.03.2015 | LV auf Merkliste setzenAuseinandersetzung mit der Gattung der (v.a. europäischen) „Novelle“ und ihren unterschiedlichen Erzählstrategien seit der Renaissance.
Die Novelle ist eine kurze, prägnante Erzählung von etwas Unerhörtem – das macht ihr „novum“ aus. Meist kennzeichnet sie ein präzise gesetzter Wendepunkt, die Peripetie. Was aber macht sie noch aus, wenn man sie als eine internationale, oder zumindest europäische Gattung begreift? Denn trotz der durchaus treffenden Definition scheinen Novellen in ihren individuellen Ausformungen kaum einander zu ähneln. Oder doch? Die Übung macht sich zum Ziel, mittels des Vergleichs von (klassischen) europäischen Novellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten. Über diese induktive und am literarischen Text orientierte Herangehensweise sollen im Kurs Charakteristika der Novelle erarbeitet werden. Dabei werden komparatistische Schlüsselkompetenzen der genauen Lektüre und Textanalyse trainiert, der Blick für Leitmotive, Plotstrukturen, szenisches und berichtendes Erzählen, Erzählebenen und Rahmungen, Zeitstrukturen, Formen der Selbstreferenz und schließlich die Sensibilität für das (jeweilige) tertium comparationis geschärft.
Darüber hinaus bietet die Übung an, mittels ausgewählter Novellen literaturtheoretische Konzepte (Semiotik, New Criticism, Autorschaft, Gender Studies) nachzuvollziehen. Wir beschäftigen uns außerdem mit den poetologischen Reflexionen der Autoren (z.B. von Giovanni Verga) sowie mit exemplarischen Kommentaren zu ausgewählten Novellen (wie Roland Barthes‘ „S/Z“ zu Balzacs Sarrasine).
Die literaturtheoretischen Konzepte und Diskurse werden von der LV-Leiterin in Vorträgen vorgestellt. Ihre Anwendbarkeit auf die ausgewählten Novellen wird in Lern- und Diskussionsgruppen mit den Studierenden erarbeitet.
Um die LV positiv abzuschließen, halten die Studierenden während des Semesters im Rahmen von Lerngruppen kurze Impulsreferate und erstellen am Ende des Semesters eine schriftliche Kurzarbeit (Umfang ca. 3-5 Seiten). Zusätzlich wird die aktive Beteiligung an den Diskussionen in die Benotung miteinbezogen.
Voraussichtliche Textauswahl:
Boccaccio, Decamerone V/9 (Falkennovelle)
Goethe, Die wunderlichen Nachbarskinder
Goethe, Die Novelle
Cervantes, La Gitanilla,
Kleist, Die Marquise von O.
Melville, Bartleby
Keller, Romeo und Julia auf dem Dorfe
Verga, Cavalleria Rusticana
Balzac, Sarrasine
Hauptmann, Bahnwärter Thiel
Döblin, Die beiden Freundinnen und ihr Giftmord
Roland Barthes, S/Z
- Philosophisch-Historische Fakultät
- Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Gruppe 0
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Datum | Uhrzeit | Ort | ||
Di 03.03.2015
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13.45 - 17.00 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Di 17.03.2015
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13.45 - 17.00 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Di 14.04.2015
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13.45 - 17.00 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Di 28.04.2015
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13.45 - 17.00 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Di 12.05.2015
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13.45 - 17.00 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Di 26.05.2015
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13.45 - 17.00 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Di 09.06.2015
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13.45 - 17.00 | 40123 40123 | Barrierefrei | |
Di 23.06.2015
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13.45 - 17.00 | 40123 40123 | Barrierefrei |