LFU:online

Vertiefung der Kenntnisse in den Historischen Hilfswissenschaften mit Schwerpunkt auf Paläographie und Diplomatik. Übung im Transkribieren, in Quellenkritik und –interpretation.

„Der Brief, als Mittel der Nachrichtenübermittlung an räumlich Entfernte wahrscheinlich fast so alt wie die Schrift selbst, ist ein Bestandteil jeder schriftlichen Kultur. Er ermöglicht die Kommunikation mit dem Abwesenden, als ob man mit ihm selbst spräche (quasi viva voce), und gewährleistet, dass der Empfänger (Adressat) die Mitteilungen des Absenders unverfälscht erhält.“ (Franz-Josef Schmale). Briefe dienten demnach der Überbrückung von räumlichen Distanzen und zur Übermittlung von Nachrichten. Für die moderne Forschung sind mittelalterliche Briefe aber nicht nur wegen ihres Inhalts interessant, sondern auch wegen ihres Charakters als materielle Überbleibsel der Vergangenheit. Zu ihrer inhaltlichen Entschlüsselung und (kultur-)historischen Einordnung sind Spezialkenntnisse nötig. Ergänzend zum Proseminar Mittelalter werden Inhalt und Methodik der Historischen Hilfswissenschaften mit Schwerpunkt Paläographie und Diplomatik an Fallbeispielen geübt und gemeinsam erarbeitet. Im Zentrum stehen archivalische Originalquellen, vor allem Briefe, die gemeinsam gelesen und transkribiert sowie hinsichtlich kultur- und mentalitätsgeschichtlicher Fragestellungen interpretiert werden.

Praktische Übung anhand ausgewählter Quellenbeispiele; Diskussion; Vortrag

Mitarbeit, Kurze schriftliche Prüfung.

Giles Constable, Letters and Letter-collections (Typologie des sources du moyen âge occidental 17), Turnhout 1976.