LFU:online

eine Archäologie kolonialer Blicke und Situationen.

Der westliche Kolonialismus war vorwiegend ein neuzeitliches Phänomen. Dabei hat sich der wissenschaftliche Blickwinkel mit dem postcolonial turn wesentlich verändert: Im Brennpunkt stehen neben der Geschichte von Imperien oder kolonialen "Goldmühlen" vor allem die koloniale Situation, Mikrokolonialismen und verstärkt Rezeptionsprozesse, sowie der koloniale Blick, Zivilisierungsmissionen oder Sprachenfresserei (L.-J. Calvet). Insofern werden Weltsystem-Theorien oder die Dekolonisation differenzierter betrachtet. Im Seminar werden wir zudem Fragen der Inneren Kolonisation, wie in der Habsburgermonarchie, diskutieren.

Eingangsphase, Kurzreferate mit Diskussion, Gruppenarbeit mit Quellenlektüre.

Regelmäßige Mitarbeit, Präsentation und schriftliche Arbeit.

G. Balandier, La situation coloniale, in: Cahiers Internationaux de Sociologie 11, 1951, 44-79 (dt. 1970); Th. Benjamin (Hg.): Encyclopedia of Western Colonialism Since 1450, 2007; J. Osterhammel/J. C. Jansen, Kolonialismus, 2012, 7. Aufl.; C. Kraft/A. Lüdtke/J. Martschukat (Hg.), Kolonialgeschichten, 2010.

Online-Anmeldung erforderlich. - Der Termin am 4. März 2014 (Faschingsdienstag) entfällt.