645208 UE Historische Exkursion: "Das Salzkammergut": Arbeitswelten, Lebensräume, Sommerfrische
Sommersemester 2021 | Stand: 03.02.2021 | LV auf Merkliste setzenVeranschaulichung und Vergegenwärtigung eines Kulturraumes, der sich über drei Bundes- (bzw. bis 1918: Kron-)länder erstreckt anhand der gegenwärtigen Spuren vor Ort (am Beispiel historischer Stätten, Museen, Erinnerungsorte etc.); Verknüpfung interdisziplinärer Argumentationsweisen anhand konkreter Beispiele.
Das Salzkammergut ist eine historische Region, die – gemäß ihrer Namensgebung – wegen der reichen Salzabbaustätten ein Spezifikum in der österreichischen (Kultur-)Landschaft darstellt. Aufgrund dieser ökonomischen Sonderstellung wurde das Salzkammergut bereits früh besiedelt (vgl. Hallstattzeit) und war für folgende Herrschaftssysteme besonders lukrativ – beispielsweise unterstand es direkt der habsburgischen (Finanz-)Kammer. Die Bergknappen übten in diesem kargen landwirtschaftlichen und demnach in anderen Bereichen erwerbsmäßig nur eingeschränkten Gebiet häufig Widerstand gegen die von der Obrigkeit postulierten Vorstellungen und rechtlichen Vorgaben (z.B. in Fragen der Konfession im 18. Jahrhundert oder später in Form sozialistischer Arbeiterbewegungen). Im 19. Jahrhundert entwickelte sich im Gefolge der habsburgischen Sommeraufenthalte in Bad Ischl und Bad Aussee wiederum eine spezifische Kultur der Sommerfrische. Ein weiteres Kapitel in der Geschichtsschreibung des Salzkammerguts, im Besonderen von Ebensee, ist die Errichtung eines Konzentrationslagers als Außenlager des KZ Mauthausen und die Einbindung in das nationalsozialistisch propagierte Konzept der Alpenfestung.
Zudem etablierten sich spezielle Traditionen (z.B. Bräuche, Musik, Tracht) innerhalb dieses stark ländlich geprägten und geografisch begrenzten Raumes, die Alleinstellungsmerkmal besitzen und bis heute intensiv gepflegt werden. 1997 wurde das innere Salzkammergut – insbesondere Hallstatt und der Dachsteinstock - zu einem UNESCO Kulturerbe erhoben, das aber in Prä-Covid-19 Zeiten punktuell unter Overtourism zu leiden hatte. 2024 werden rund 20 Gemeinden des Salzkammerguts „Kulturhauptstadt Europas“ sein.
Es gibt also verschiedene historische Schichten, die in diesem Raum im Rahmen dieser Exkursion (jenseits der von den Touristikern beworbenen Landschaft) freizulegen sind.
Führung bzw. Vortrag seitens der Exkursionsleitung bzw. lokaler ExpertInnen; Bereitstellung von historischem Informationsmaterial durch die TeilnehmerInnen; Diskussion vor Ort. Diskussionsbereitschaft
aktive Exkursionsteilnahme, Vorbereitung thematischer Einheiten und abschließender Essay
Michael Kurz, Geschichte(n) vom Salzkammergut. Bewohner, Besucher, Begebenheiten, Weitra 2007.
Weitere Hinweise in der LV
Positiv absolviertes Pflichtmodul 1. Der entsprechende Nachweis sollte bis Ende März 2021 erbracht werden.
Der Besuch der gleichnamigen EX 645.207 ( 5-6 Tage im Zeitraum 13.-19. Sept. 2021) ist verpflichtend.
Online-Anmeldung ist erforderlich.
- Philosophisch-Historische Fakultät
- Bachelorstudium Classica et Orientalia laut Curriculum 2015 (180 ECTS-AP, 6 Semester)
- Masterstudium Geschichte laut Curriculum 2009 (120 ECTS-AP, 4 Semester)
- Unterrichtsfach Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung (Lehramt) laut Studienplan 2001
- Bachelorstudium Geschichte laut Curriculum 2015 (180 ECTS-AP, 6 Semester)
- Fakultät für LehrerInnenbildung