645212 SE Österreichische Geschichte: Universitätslandschaften der Habsburgermonarchie. Gründungen - Krisen - Wandel
Wintersemester 2025/2026 | Stand: 20.05.2025 | LV auf Merkliste setzenUniv.-Prof. Mag. Dr. Kurt Scharr Univ.-Prof. Mag. Dr. Kurt Scharr, +43 512 507 43202
Die Studierenden setzen sich mit neuen Themenstellungen aus den gewählten Kerngebieten auseinander. Sie verstehen und beurteilen diese und argumentieren darüber im Hinblick auf die wissenschaftlichen Dynamiken und Trends des jeweiligen Kerngebiets. Sie erfassen Stärken und Schwächen der unterschiedlichen methodischen Zugänge. Sie entwickeln Kompetenzen zur eigenständigen Formulierung von historischen Fragestellungen und Schlussfolgerungen.
Die Universitäten der Habsburgermonarchie prägen die Bildungslandschaft Mitteleuropas bis heute in vielfältiger Weise. Ausgehend vom Mittelalter bis zur Mitte des 19. Jh. entwickelte sich ein mehrsprachiges und konfessionell geprägtes Hochschulsystem mit starkem politischen Einfluss. Die ältesten Universitäten – Wien (1365) bzw. Prag (1348, habsburgisch 1622) - wurden ab dem 16. Jh. von einer Reihe neuer Gründungen ergänzt, etwa Graz (1585) und Innsbruck (1669). Im 18. Jh. folgten Reformgründungen wie Lemberg (1784) oder Buda/Pest (1777/1784). Die jüngste unter den altösterreichischen Universitäten – die Universität Czernowitz (1875) – heute die ukrainische ‚Jurij Fedkowytsch National Universität Tscherniwzi‘ – feiert 2025 ihr 250jähriges Jubiläum. Diese Universitäten dienten nicht nur regionalen Bildungsbedürfnissen, sondern waren eng mit den politischen und konfessionellen Zielsetzungen des (österreichisch gedachten) Gesamtstaats verknüpft.
Das Seminar behandelt diese Entwicklungen aus institutionen-, wissens- und sozialgeschichtlicher Perspektive. Ein Fokus liegt auf den Bildungsreformen Maria Theresias und Josephs II., die das Universitätswesen zentralisierten, säkularisierten und stärker an den Bedürfnissen des Staates ausrichteten; ebenso auf den Reformen unter Thun-Hohenstein, die in den 1850er Jahren systematisch umgesetzt wurden. Letztere verankerten etwa erstmals die Freiheit der Lehre. Im späten 19. Jh. wurden die Universitäten hingegen zunehmend zum Schauplatz nationaler Konflikte. Zugleich ermöglichte der Besuch einer Universität weiterhin sozialen Aufstieg, besonders für bürgerliche Schichten und Angehörige der jüdischen Bevölkerung. Gegen Ende des 19. Jh. wurde schließlich auch Frauen schrittweise das Studium ermöglicht.
Das Ende der Monarchie 1918 leitete in diesem mitteleuropäischen Raum eine Reihe von markanten Umbrüchen ein, die allein schon durch die Grenzziehung und die geänderte Politik weitreichende Auswirkungen auf diese Universitätslandschaften zeitigten. Das spiegelt sich u.a. am Beispiel von Czernowitz wider: 1918 rumänisiert und spätestens ab 1945 sowjetisch geprägt, erlangte die Ukraine 1991 ihre staatliche Unabhängigkeit. Die Universität musste sich dabei stets neu finden. Heuer begeht sie selbstbewusst ihr Jubiläum, trotz des Krieges.
Die Arbeit mit Originalquellen (Rektoratsreden, Antrittsvorlesungen, Reformschriften, Matrikeln) sowie Forschungsliteratur zur Wissenschaftsgeschichte steht im Zentrum des Seminars. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft zur Quellenarbeit, intensiven Lektüre und aktiven Diskussion in deutscher und englischer Sprache.
aktive Mitarbeit, Lektüre zentraler Texte, kleinere schriftliche Übungen, Referat und Seminararbeit.
Eine Literaturliste wird zu Beginn der Lehrveranstaltung ausgegeben.
- Fakultät für LehrerInnenbildung
- Philosophisch-Historische Fakultät
- SDG 4 - Hochwertige Bildung: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
- SDG 16 - Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen
Gruppe 0
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Datum | Uhrzeit | Ort | ||
Mi 01.10.2025
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13.45 - 15.15 | 40718 SR 40718 SR | Barrierefrei | |
Mi 08.10.2025
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13.45 - 15.15 | 40718 SR 40718 SR | Barrierefrei | |
Mi 15.10.2025
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13.45 - 15.15 | 40718 SR 40718 SR | Barrierefrei | |
Mi 22.10.2025
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Mi 29.10.2025
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13.45 - 15.15 | 40718 SR 40718 SR | Barrierefrei | |
Mi 05.11.2025
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13.45 - 15.15 | 40718 SR 40718 SR | Barrierefrei | |
Mi 12.11.2025
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13.45 - 15.15 | 40718 SR 40718 SR | Barrierefrei | |
Mi 19.11.2025
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13.45 - 15.15 | 40718 SR 40718 SR | Barrierefrei | |
Mi 26.11.2025
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13.45 - 15.15 | 40718 SR 40718 SR | Barrierefrei | |
Mi 03.12.2025
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13.45 - 15.15 | 40718 SR 40718 SR | Barrierefrei | |
Mi 10.12.2025
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13.45 - 15.15 | 40718 SR 40718 SR | Barrierefrei | |
Mi 07.01.2026
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13.45 - 15.15 | 40718 SR 40718 SR | Barrierefrei | |
Mi 14.01.2026
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13.45 - 15.15 | 40718 SR 40718 SR | Barrierefrei | |
Mi 21.01.2026
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13.45 - 15.15 | 40718 SR 40718 SR | Barrierefrei | |
Mi 28.01.2026
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13.45 - 15.15 | 40718 SR 40718 SR | Barrierefrei |
Gruppe | Anmeldefrist | |
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645212-0 | 01.09.2025 00:00 - 21.09.2025 23:59 | |
Garloff M., Scharr K. |