LFU:online

Ost- und Südosteuropa sind mehr als schillerndere Begriffe, von Mittel- oder gar Ostmitteleuropa ganz zu schweigen. Ihre räumliche Abgrenzung ist umstritten und vor allem vom zeitlichen Kontext abhängig. Seit dem 24. Februar 2022 werden tradierte, vermeintliche Gewissheiten erneut in Frage gestellt. Festzuhalten ist, dass der Osten aber auch der Südosten Europas in der „westlichen“ Vorstellung oftmals schlecht beleumdet sind. Diesem Bild wird die Vorlesung – in erster Linie durch Information und (Selbst-)Reflexion – kritisch begegnen.

Wir setzen uns zum Ziel, auf möglichst umfassende Weise die historische Entwicklung und kulturelle Konstruktion (die „Erfindung“) der Großräume Ost- und Südosteuropa mitsamt ihren Spezifika zu erfassen. Dabei nehmen wir zentrale zeitliche Wendepunkte und ihre kulturelle Reflexion in den Blick (darunter den Ersten Weltkrieg sowie die Umbruchszeit von 1989-1991 mit ihren Folgen). Wir fokussieren Nationsbildungen und Religionen einschließlich ihrer Ästhetik und kulturellen Bedeutung (u.a. das orthodoxe Christentum mit Kirchenbau und Ikonenmalerei) und werden anhand von Fallbeispielen die Spuren der Geschichte sowie die kulturelle Vielfalt im (süd-)östlichen Teil Europas verdeutlichen (Krim, Czernowitz, Sarajevo). Zu den Quellen der Vorlesung gehören historische Dokumente ebenso wie literarische Texte, Spielfilme und mediale Inszenierungen (z.B. die Militär-Parade zum 9. Mai in Moskau).

Vortrag, Diskussion und Lektüre

schriftlich am Ende des Semesters

Wird sukzessive ergänzt und vollständig zu Beginn der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.

Diese VO ist eine gemeinsame Lehrveranstaltung mit Univ.-Prof. Dr. Andrea Zink vom Institut für Slawistik