LFU:online

Erwerb grundlegender Fertigkeiten im Umgang mit historischen Quellen und Darstellungen der Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie der Fertigkeit, das neu erworbene Wissen in mündlicher und schriftlicher Form zu präsentieren; Erwerb elementarer Kenntnisse und Anwendung relevanter hilfswissenschaftlicher Methoden.

Am 9. Juni 1714 traf der Leipziger Apotheker Johann Heinrich Linck eine folgenschwere Entscheidung, die seine weitere Karriere entscheidend beeinflussen würde: Er schrieb einen Brief. Und zwar nicht an irgendwen, sondern an den namhaften Botaniker und Arzt Johann Philipp Breyne. Für den Apotheker war dies der Einstieg in die sogenannte Republic of Letters, die bis in das 18. Jahrhundert alle wissenschaftlich Publizierenden und alle, die in wissenschaftlichem Austausch miteinander standen, meinte. Heute versteht man darunter die Scientific Community.

Im Proseminar beschäftigen wir uns mit den Praktiken des brieflichen Austausches sowie des Warentransfers von Büchern, Pflanzen und anderen Dingen, die innerhalb dieser Gelehrtenrepublik zur Erforschung der Natur passierten.

Wie erhielt man Zutritt in dieses Gelehrtennetzwerk? Wer waren ihre Teilnehmer:innen? Hatten auch Frauen dazu Zugang? Wie und über was tauschte man sich aus? Wie funktionierte Wissenschaft in der Frühen Neuzeit? Und wie funktioniert sie im Vergleich heute - was hat sich verändert?

All diesen Fragen werden wir im Kurs beispielhaft anhand der erhaltenen Korrespondenz eines Apothekers und seines Netzwerkes aus dem 18. Jahrhundert nachfühlen. Dabei lernen Sie vor allem den Umgang mit frühneuzeitlichem Quellenmaterial kennen und erhalten Einblicke in die Paläografie der Frühen Neuzeit.

Inputs der/s LV-LeiterIn, gemeinsame Diskussion von wissenschaftlichen Aufsätzen und Quellen, Einüben wissenschaftlichen Arbeitens und Präsentierens. 

Eine gelungene und fruchtbare, d.h. erfolgreiche Teilnahme an der Lehrveranstaltung erfordert ein hohes Maß an eigenverantwortlicher Lektüre im Vorfeld der Sitzungen.

Prüfungsimmanente LV mit Anwesenheitspflicht: intensive und eigenverantwortliche Vorbereitung der gemeinsamen Lektüre, Impulsreferate, rege Beteiligung an den Diskussionen, mündliche und schriftliche Beiträge, Verfassen einer abschließenden Proseminararbeit.

Wird zu Beginn der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.

Positiv absolviertes Pflichtmodul 1.

Abgabe der prüfungsimmanenten, schriftlichen PS-Arbeit