645603 SE Ethnografische Forschungspraxis: Fotograf:innen als Chronisten des Alltags

Sommersemester 2025 | Stand: 06.12.2024 LV auf Merkliste setzen
645603
SE Ethnografische Forschungspraxis: Fotograf:innen als Chronisten des Alltags
SE 2
5
wöch.
jährlich
Deutsch

Die Studierenden erweitern ihr methodischer Repertoire durch eine intensive Auseinandersetzung mit Fotografien als Quelle der Alltagskultur. Sie lernen verschiedene Schritte der Kontextualisierung und der Quellenkritik und schärfen damit ihre quellenkritische Reflexion. Durch die Erarbeitung des Kontextes lernen sie, alltagskulturelle Quellen lokal und historisch einzuordnen. In der Kooperation mit Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck lernen sie eine lokale Kulturinstitution und ihre Arbeitsweisen kennen. 


Fotografien geben uns Einblick in historische Alltagswelten. Die kulturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Fotografien umfasst nämlich nicht nur eine bildtheoretische und ikonografische Analyse. Mit einer quellenkritischen Einordnung können wir die Bilder auch als Zeugnisse historischer Lebenswelten begreifen. 

Die Lehrveranstaltung geht in einem weiteren Schritt den Produktionsbedingungen von Fotografie und der Rolle von Fotograf:innen als Chronisten des Alltags nach. Grundlage bildet die Auseinandersetzung mit dem Firmenarchiv von Foto Margit, einem Innsbrucker Porträtstudio, das bis in die 1970er Jahre bestand. Im Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck sind über 25.000 Negative von Margarethe „Margit“ Oberhaidingers Arbeiten von 1946 bis 1976 enthalten, ein Teil wird bis zum 18. April 2025 in einer Ausstellung gezeigt. Die Studiofotografien umfassen Porträts, Hochzeiten, Erstkommunion, Baby- und Familienfotos, aber auch Soldatenbilder. Margits Vater, der Landschaftsfotograf Much Heiss, reiste und wanderte in der Zwischenkriegszeit durch Tirol und baute seinen Alpinen Kunstverlag auf. Seine Fotos sind Außenaufnahmen und wurden tausendfach als Ansichtskarten versendet. Zugleich dokumentieren sie die Veränderung der Tiroler Landschaft, Städte und Dörfer. 


Einführungsvorträge, Gruppenarbeit mit Recherchen in den Beständen des Stadtarchivs/Stadtmuseum Innsbruck 

Aktive Beteiligung an Diskussionen, mündliche Präsentation der Rechercheergebnisse in der Gruppe und schriftliche Prüfung


Hägele, Ulrich: Visual Folklore. Zur Rezeption und Methodik der Fotografie in der Volkskunde. In: In: Silke Göttsch und Albrecht Lehmann: Methoden der Volkskunde. Positionen, Quellen und Arbeitsweisen der Europäischen Ethnologie. Berlin 22007, 277-300.

Hägele, Ulrich: Foto-Ethnografie. Die visuelle Methode in der volkskundlichen Kulturwissenschaft. Tübingen VVT, 2007.


siehe Termine
Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Do 06.03.2025
10.15 - 11.45 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 13.03.2025
10.15 - 11.45 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 20.03.2025
10.15 - 11.45 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 27.03.2025
10.15 - 11.45 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 03.04.2025
10.15 - 11.45 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 08.05.2025
10.15 - 11.45 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 15.05.2025
10.15 - 11.45 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 22.05.2025
10.15 - 11.45 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 05.06.2025
10.15 - 11.45 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 12.06.2025
10.15 - 11.45 52U105 52U105 Barrierefrei
Do 26.06.2025
10.15 - 11.45 52U105 52U105 Barrierefrei
Gruppe Anmeldefrist
645603-0 01.02.2025 00:00 - 21.02.2025 23:59
Meyer S.