LFU:online

- Die Studierenden richten sich mit der Fasnacht/Fastnacht/Karneval einerseits auf ein klassisches alltagskulturelles Thema der Europäischen Ethnologie/Empirischen Kulturwissenschaft wie auf eine weiterhin aktuelle Praxis regionaler Kultur.

- Die Studierenden erproben neue analytische Perspektiven einer kritischen Brauchforschung zur Fasnacht, die sich u.a. auf die Kategorie Geschlecht, auf koloniale Bildarchive aber auch auf aktuelle demokratische Öffnungen und Experimente richten.

- Die Studierenden vertiefen in eigenen empirischen Forschungen am Beispiel zweier stark von Fasnacht geprägten Regionen (das Inntal und die Dörfer Tirols bzw. die Gegend von Freiburg/Schwarzwald) in einem kooperativen Lehrforschungsprojekt zweier Universitäts-Institute der Europäischen Ethnologie/Empirischen Kulturwissenschaft.

Fasnacht ist in Tirol, etwa den Umzügen in Imst, Telfs und Nassereith oder bei den Mullern oder Matschgern in den Dörfern im Umland von Innsbruck, stark präsent. Diese seit langem bestehende Brauchpraxis ist auf vielfältige Weise in regionale Identitäten, festliche Performanzen und lebensweltliche Bezüge eingeschrieben.

Das Proseminar nimmt das klassische Thema zum Ausgangspunkt für eine vertiefte Beschäftigung einerseits mit neuer Entwicklungen, die sich dynamisch gestalten, andererseits mit bisher kaum je gestellten Perspektiven und Fragestellungen.

Lektüre von grundlegenden kulturanalytischen Texten, kooperative Recherchen zu Fallbeispielen und ethnografische Erkundungen, Präsentation von Vertiefungsinputs, Ausfahrten in die Umgebung von Innsbruck und zweitägige Exkursion nach Freiburg i.Br., Verschriftlichung von Ergebnissen.

Die Lehrveranstaltung findet parallel ähnlich und darum in enger Lehrkooperation zwischen dem Institut für Geschichtswissenschaft und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck und dem Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Freiburg (D) statt.

Kombiniert mündlich (Diskussionen und Input) und schriftlich (schriftliche Ausarbeitung)

1. Lehrveranstaltungsbegleitend: Vorbereitung der Lektüre, aktive Teilnahme an den Diskussionen und Ausfahrten/Exkursion, mündliche Inputpräsentation zu einem Text.

2. Recherche und schriftliche Ausarbeitung eines selbstgewählten Teilthemas (Vertiefung eines Aspekts) im Rahmen einer Proseminararbeit.

Ein erfolgreiches Bestehen der Lehrveranstaltung (5 ECTS) bedingt ein mindestens genügendes Erbringen beider Studienleistungen.

Wird bekanntgegeben, zur Einführung hilfreich:

Bürkert, Karin: Von „Harakiri“ und „gefährlichen Menschen“ – Brauchforschung und fachliche Erregung, in: Heimerdinger, Timo; Näser-Lather, Marion (Hg.), Wie kann man nur dazu forschen? Themenpolitik in der Europäischen Ethnologie, Wien 2019, S. 175-197.

Neben den regulären wöchtentlichen Sitzungen finden zwei jeweils zweitägige Exkursionen statt. Zum einen sind dies Montag/Dienstag 11./12. November 2024, u.a. mit "Fasnacht Forward" der B! Furia in Innsbruck. Am Wochenende vom 25./26. Januar 2025 ist eine zweitägige Exkursion nach Freiburg/Schwarzwald geplant. Für die Studierenden der beiden Universitäten Innsbruck und Freiburg besteht die Möglichkeit zur wechselseitigen Übernachtung/Couch-Surfing.