645612 VO Kulturelle Begegnungen und Konflikte: Diversität im Hochschulwesen in der Aurora European Universities Allianz (Aurora Ringvorlesung)
Wintersemester 2021/2022 | Stand: 08.11.2022 | LV auf Merkliste setzenUniv.-Prof. Mag. Dr. Dirk Rupnow Univ.-Prof. Mag. Dr. Dirk Rupnow, +43 512 507 30120, +43 512 507 44007
Studierende lernen Diversität kennen und als gesellschaftliche Ressource zu nutzen. Sie erhalten einen fundierten Überblick über unterschiedliche Wissensbestände und Zugänge der Diversity Studies und ihre Anwendung auf den Kontext der Universität und Hochschulbildung. Sie lernen zudem die aktuellen Vernetzungsinitiativen der Universitäten innerhalb der European Universities Alliance kennen und profitieren vom internationalen Austausch.
Fächerübergreifende Lernergebnisse:
Diese Lernergebnisse wurden in Übereinstimmung mit dem Aurora Competence Framework (LOUIS) formuliert, das auf den von der AAC&U entwickelten VALUE-Rubriken basiert.
(Civic Engagement) Die Studierenden sind in der Lage, Wissen (Fakten, Theorien usw.) aus dem eigenen Fachgebiet zu analysieren und relevante Verbindungen zur eigenen Beteiligung am gesellschaftlichen Leben, an der Politik und an der Regierung herzustellen.
(Critical Thinking) Die Studierenden sind in der Lage, ein Thema/Problem klar und umfassend zu beschreiben und alle relevanten Informationen zu liefern, die für ein umfassendes Verständnis notwendig sind.
(Ethical Reasoning) Die Studierenden geben sowohl ihre Grundüberzeugungen als auch die Ursprünge ihrer Grundüberzeugungen an.
(Global Learning) Die Studierenden analysieren wesentliche Zusammenhänge zwischen den Weltanschauungen, Machtstrukturen und Erfahrungen mehrerer Kulturen in der Geschichte oder in aktuellen Kontexten und berücksichtigen dabei einen respektvollen Umgang mit anderen Kulturen.
(Intercultural Knowledge) Die Studierenden zeigen ein angemessenes Verständnis der Komplexität von Elementen, die für Mitglieder einer anderen Kultur in Bezug auf deren Geschichte, Werte, Politik, Kommunikationsstile, Wirtschaft oder Glauben und Praktiken wichtig sind.
Kultur, Diversität und Identität sind umstrittene Begriffe, insbesondere die Begriffe Kultur und Identität stehen in der Kritik. Sie werden häufig in Rhetoriken und Praktiken der Segregation und Diskriminierung verwendet und evozieren essentialistische Vorstellungen. Diversität hingegen wird mit einer Wertschätzung von Differenz und sozialer Inklusion verbunden. Universitäten haben sich diesem Konzept der Vielfalt verpflichtet, nicht nur in der akademischen Debatte, sondern auch auf der Ebene von Leitbildern, Verwaltung und Rekrutierung. Diversität ist zu einem zentralen Aspekt im Selbstverständnis und gesellschaftlichen Engagement von Hochschulen geworden.
In der international und interdisziplinären Ringvorlesung "Doing Diversity in Higher Education" setzen wir uns mit dem Konzept der Vielfalt an der Hochschule und seinen vielfältigen Auswirkungen auf das Hochschulleben auseinander. Unser Ausgangspunkt ist das Verständnis, dass die Gesellschaft durch ein dynamisches Zusammenspiel von Kategorien wie Geschlecht, Rasse und Ethnizität, Klasse, Alter und (Un-)Fähigkeiten geprägt ist. Diese Kategorien beeinflussen den Zugang zu ökonomischen, sozialen und rechtlichen Ressourcen und sie wirken sich auf das Gefühl der Zugehörigkeit und Zugehörigkeit sowie auf die Erfahrungen von sozialer Ein- und Ausgrenzung aus.
Angesichts zunehmender Ungleichheiten im Zeitalter der Globalisierung strebt die Universität danach, eine vielfältige, offene und egalitäre Institution zu sein/zu werden/zu bleiben, während sie gleichzeitig mit einer Vielzahl interner Ungleichheiten und Differenzen kämpft (Bildung und ihr Verhältnis zum Klassenhintergrund, leistungsbezogener Zugang und Gleichheit, neokoloniale Bedingungen der Wissensproduktion). Die elitäre Vergangenheit und Gegenwart der Universität und das Ideal der Wertschätzung von Differenz bilden ein Dilemma, das auf verschiedenen Ebenen angegangen werden muss.
Wir laden daher KollegInnen und Studierende aus verschiedenen Disziplinen, Statusgruppen und Standorten der Aurora European Universities Alliance ein, ihre Erkenntnisse und Ansätze zum Thema Diversität in einer Vortragsreihe mit uns zu diskutieren. Was sind die allgemeinen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für das Verständnis und die Förderung von Vielfalt in den jeweiligen Ländern? Wie wird die Selbstverpflichtung zur Vielfalt bei der Immatrikulation, in der Lehre und bei der Rekrutierung von Mitarbeiter:innen und Dozent:innen erfüllt? Wie spiegelt sich Vielfalt im sozialen Unternehmertum wider? Wie erleben Studierende Vielfalt in den verschiedenen Ländern und Hochschultypen? Kurzum: Wie geht das 'doing diversity' in der Hochschulbildung?
Diese Lehrveranstaltung profitiert von den internationalen Perspektiven auf Diversität, und sie stellt zugleich die Möglichkeit dar, die internationale Aurora-Vernetzung auf Studierenden- und Lehrendenebene zu vertiefen.
Vorträge gefolgt von Diskussionsrunden.
Weiterführende Informationen (Streaming) finden sich auch unter: https://www.uibk.ac.at/events/info/2021/ringvorlesung-diversity-in-higher-education.html
Protokoll und Reflexion von drei Sitzungen (max. 1200 Wörter) für BA-Studierende und von fünf Sitzungen (max. 2000 Wörter) für MA-Studierende und Dissertant:innen. Dissertant:innen sind zudem zu informellen Diskussionsrunden eingeladen.
Dieses Vorlesung ist Teil des internationalen Aurora-Lehrangebots und bedarf daher einer gesonderten Anmeldung zwischen 30 August und 30 September 2021 unter nachfolgendem Link:
Universität Innsbruck – Universität Innsbruck (uibk.ac.at)
Ein Motivationsschreiben ist NICHT erforderlich.
- Philosophisch-Historische Fakultät
- Interdisziplinäres und zusätzliches Angebot
- SDG 4 - Hochwertige Bildung: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
- SDG 10 - Weniger Ungleichheiten: Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern
- SDG 16 - Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen