LFU:online

Die Studierenden vertiefen ihre Kenntnisse in historischer und gegenwartsbezogener Kulturanalyse. Ausgehend von der gemeinsamen Lektüre und Diskussion entwickeln die Seminarteilnehmer_innen eine eigene Fragestellung und führen selbstständig eine kleine Forschung zu jüdischer Populärkultur durch.

gegenwärtigen populären Verarbeitungen/Aneignungen bzw. Entwendungen von jüdischen Themen sowie mit den kulturellen Figuren, die das Jüdische oder die Juden/die Jüdinnen zu repräsentieren suchen. Nicht nur in Deutschland und nicht erst in Post-Shoa-Gesellschaften ist das Thema höchst ambivalent und wird mit Unbehagen gesellschaftlich diskutiert. Zentral dabei ist der schmale Grat zwischen der subversiven Kraft der Provokation, der (Selbst-)Ironie, der Trauerarbeit oder der Suche nach jüdischer Identität einerseits und der Reproduktion des Antisemitismus, der Ablehnung bzw. der Abscheu vor dem Jüdischen auf der anderen Seite. Im Seminar werden wir diese Ambivalenzen nicht lösen, sondern zu analysieren versuchen, nicht zuletzt in Bezug auf die jeweiligen gesellschaftlichen Umstände. Thematisch besteht das Seminar aus drei Blöcken: einem historischen, einem gegenwartsbezogenen und einem empirischen Teil. Seminarteilnehmer_innen beschäftigen sich mit Literatur, Straßenliedern und Theater aus Großstädten zu Beginn des 20. Jhs., aber auch mit aktuellen TV-Serien, gegenwärtiger Musik und anderen populären Phänomenen.

Lektüre von wissenschaftlichen Texten, angeleitete und selbstständige Analyse von literarischen Texten, Musik und Filmen, inhaltlicher Input, angeleitetes selbstständiges Schreiben

Vorbereitende Seminarlektüre, aktive Mitarbeit (Diskussionen und inhaltlicher Input zu einer der literarischen, filmischen oder musikalischen Verarbeitung der jüdischen Themen), schriftliche Ausarbeitung der Fragestellung (Seminararbeit)

- Joachim Schlör (2010), Jewish Cultural Studies – eine neue Heimat für die jüdische Volkskunde?, in: Birgit Johler/Barbara Staudinger (Hg), Ist das Jüdisch? Jüdische Volkskunde im historischen Kontext, Wien, 395-414
- Miron Dan (2000), The image of the Shtetl. And other Studies of Modern Jewish Literary, Syracuse.
- Capar Bategay (2012), Hip im Exil: Eine kurze Geschichte der jüdischen Popkultur, in: ders. Judentum und Popkultur: Ein Essay, Bielefeld, 41-73.
- Jonas Engelmann (2012), We are ugly but we have the music: Eine ungewöhnliche Spurensuche in Sachen jüdischer Erfahrung und Subkultur, Mainz.