LFU:online

Nach positiver Absolvierung der Lehrveranstaltung kennen die Studierenden zentrale Konzepte der Postcolonial Studies sowie der Dokumentarfilmtheorie. Sie verstehen die Bedeutung kolonialer Blickregime und kennen verschiedene Tendenzen des ethnographischen Films. Sie kennen grundlegende filmwissenschaftliche Fragestellungen und methodische Zugänge der Dokumentarfilmanalyse. Sie können die erworbenen Kenntnisse in Fallanalysen anwenden. Anhand dieser entwickeln die Studierenden ein Verständnis für die Verschränkung von gesellschaftlichen Diskursen und medialen Repräsentationen. 

Im Zentrum dieser Lehrveranstaltung steht die kritische Auseinandersetzung mit Fragen nach Repräsentation, Macht, Autorität und Subversion hegemonialer Sehgewohnheiten. Nach einem einführenden Überblick über Dokumentarfilmtheorie und -geschichte widmen wir uns insbesondere der Rolle von Film bzw. speziell des ethnographischen Films in der Konstruktion und Reproduktion kolonialer Logiken, aber auch der Möglichkeit des ‚shooting back‘ (Prins, 2008), der Entwicklung von (filmischen) Gegenerzählungen zu hegemonialen Diskursen. Mithilfe zentraler Werkzeuge der Postcolonial Studies analysieren wir ästhetische, narrative und diskursiv-rhetorische Aspekte verschiedener Dokumentarfilmbeispiele und insbesondere die Rolle und Stellung der dargestellten und/oder beschriebenen „Anderen“: Wer spricht? Wer spricht für wen? Auf welche Weise reproduziert Repräsentation strukturelle Ungleichheit? Und: Welche (neuen) Tendenzen und Traditionen gibt es, um sich hegemonialen Diskursen zu widersetzen, um neue Sehgewohnheiten zu schaffen?

Einführende Inputs; vorbereitende Lektüre und aktive Teilnahme an Diskussionen; Filmanalysen und Interpretationen als mündliche Präsentationen; schriftliche Abschlussreflexion

Aktive Teilnahme an Diskussionen in der LV, kleinere schriftliche Aufgaben zur vorbereitenden Lektüre, Durchführung und mündliche Präsentation einer Filmanalyse, aufbauend auf der Pflichtlektüre und Sichtung der Filme/Präsentationen soll zudem ein Filmjournal geführt werden

Alle Teilleistungen müssen erbracht und mit mindestens Genügend beurteilt werden.

Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann ein notenrelevantes Gespräch zur eingereichten schriftlichen Arbeit erfolgen.

Wird zu Beginn des Semesters bekanntgegeben