692008 EX Aspekte ziviler Friedensmissionen III: Cyprus

Wintersemester 2025/2026 | Stand: 19.05.2025 LV auf Merkliste setzen
692008
EX Aspekte ziviler Friedensmissionen III: Cyprus
EX 3
5
Block
2-Jahresrhythmus
Englisch

Exkursion Zypern 

Die Studierenden lernen die Bedeutung, die Funktionsweise und die Strukturen der UN-Friedenstruppen kennen, indem sie die Friedenstruppen der Vereinten Nationen in Zypern (UNFICYP), die Good Offices sowie die Pufferzone oder „Grüne Linie“ besuchen, um die Mandate, die Herausforderungen, die Auswirkungen und die Erfolge dieser internationalen Organisationen zu verstehen. Die Studierenden setzen sich kritisch mit den politischen, sozialen und humanitären Institutionen der beiden Konfliktparteien auseinander und analysieren deren spezifische Rollen, Positionen und Beiträge. Sie befassen sich mit der Analyse der räumlichen Trennung (insbesondere in Nikosia) und den Auswirkungen des lang anhaltenden Konflikts auf die lokalen Gemeinschaften sowie auf die Infrastruktur und die Entwicklung. Außerdem führen sie Interviews mit lokaler betroffener Bevölkerung, dokumentieren und betreiben teilnehmende Beobachtung, und besuchen die Geisterstadt Varosha, die seit 1974 verlassen ist. Somit setzen sie sich kritisch mit der Bedeutung verlassener Orte und des dark tourism auseinander.

Die Studierenden können die Herausforderungen und Potenziale von Institutionen in missionsrelevanten Bereichen wie den UN-Friedenstruppen, den Good Offices und der ICMP (Internationale Kommission für vermisste Personen in Zypern) beschreiben. Sie besuchen und interagieren mit bikommunalen Friedensorganisationen (Interpeace), verstehen es, politisch essentialisierte Identitäten zu entschlüsseln und zu hinterfragen und besuchen Museen auf der griechischen und der türkischen Seite Zyperns, um über Erinnerung und Repräsentation aus verschiedenen Perspektiven nachzudenken. Darüber hinaus trafen sie sich in Nikosia, der letzten geteilten Stadt Europas, mit Wissenschaftler*innen und Studierenden des Masterstudiengangs „Peace, Conflict and Democracy“ zu Diskussionen und Austausch.

Die Studierenden kennen die ethnographischen Methoden der Teilnehmenden Beobachtung und der qualitativen Interviews und haben diese praktisch angewandt indem sie in Kleingruppen thematische Schwerpunkte erarbeitet haben und in Form von mini-ethnographischer Forschung auf Zypern umgesetzt haben. 

Die Exkursion nach Zypern zum Thema Zypernkonflikt, UNFICYP und Friedensprozess bietet Studierenden die Möglichkeit, aus erster Hand in einem sicheren Forschungsumfeld Erfahrungen mit einem anhaltenden sozial-politischen Konflikt zu sammeln. Die Exkursion konzentriert sich auf eine umfassende Lernerfahrung vor Ort, um die Arbeit der UN-Friedenstruppen, die Bemühungen der Konfliktparteien und lokalen Bevölkerung um Dialog, Erinnerung und Versöhnung zu machen sowie die gesellschaftspolitischen Herausforderungen zu verstehen, mit denen sich Gesellschaften in der Übergangsphase vom Konflikt zum Postkonflikt und Frieden konfrontiert sehen. 

Die Exkursion nach Zypern vermittelt Studierenden über Vorträge, Führungen, Interviews und teilnehmende Beobachtung theoretisches und praktisches Wissen über internationale Organisationen, UN-Friedenstruppen, Good Offices, die Arbeit von Gedenk- und Versöhnungsinitiativen sowie humanitäre Organisationen. 

Die erste Woche besteht aus einführenden Vorlesungen im Seminarhotel Grillhof, der Vorbereitung von Literatur und Präsentationen in kleinen Gruppen zu spezifischen Themen, die für gesellschaftspolitische Konflikte und Frieden relevant sind, und die Erarbeitung der notwendigen Methodenkenntnisse zur Mini-Forschungsarbeit in Zypern, um eine solide Grundlage für das anschließenden Feldpraktikum zu schaffen.

Die zweite Woche der Exkursion findet in Zypern (Wohnort Nikosia) statt. Sie bietet den Studierenden die Möglichkeit, sich aus erster Hand mit der Erforschung von Konflikttransformation und den verschiedenen beteiligten Personen, Gemeinschaften, Organisationen und Institutionen zu beschäftigen.

Während der Exkursion erlernen die Studierenden methodische Tools der Teilnehmenden Beobachtung und der qualitativen Interviews, indem sie in Kleingruppen thematishce Schwerpunkte erarbeiten und praktisch in Form von mini-ethnographischer Forschung umsetzen. 

Die Studierenden werden anhand von vier Aspekten beurteilt: Anwesenheit und Teilnahme, mündliche Präsentation, Feldnotizen, Abschlussaufsatz.

1) Anwesenheit und Teilnahme: Pünktlichkeit und Einhaltung des für die Exkursion vorgeschlagenen Zeitplans sowie die Qualität der Zusammenarbeit mit der Exkursionsleitung werden von der Dozentin berücksichtigt.

2) Gruppenpräsentationen zu ausgewählten Aspekten der Institutionen, die wir auf Zypern besuchen werden, wie z.B. ihre Geschichte, aktuelle Kontroversen, ihre Funktionsweise und kritische Analyse ihrer Bedeutung für Friedensarbeit und Konfliktlösung

3) Verfassen und Einreichen der täglichen Feldnotizen am letzten Tag der Exkursion 

4) Nach der Exkursion, während der die Studierenden eine teilnehmende Beobachtung durchführen, wird ein kurzer Essay in der Art eines Berichts über ihre Ansichten über Friedens- und Gerechtigkeitsarbeit, die sie in den besuchten Einrichtungen beobachtet haben, verlangt. (Abgabetermin wird noch bekannt gegeben)

Empfohlene Literatur wird zu Beginn der Exkursion bereitgestellt.

Termine (Änderungen vorbehalten):

Vorbereitungstreffen

  • 5. Nov: 14:00-15:15 (Anwesenheitspflicht; wenn Sie nicht persönlich teilnehmen können, setzen Sie sich bitte mit dem Kursleiter in Verbindung)

Vorbereitungswoche in Innsbruck (Grillhof Seminar Hotel):

  • Montag, 19.1.2026 (9:30-12:00; Nachmittag individuelle Vorbereitung Literatur und Präsentationen)
  • Dienstag, 20.1.2026 (9:30-12:00; Nachmittag individuelle Vorbereitung Literatur und Präsentationen)
  • Mittwoch, 21.1.2026 (ganztägig individuelle Vorbereitung Literatur und Präsentationen)
  • Donnerstag 21.1.2026 (9:30-12:00 und 13:30 – 16:00)
  • Freitag 22.1.2026 (9:30-12:00 und 13:30 – 16:00)

Exkursionswoche in Zypern: 

25.1.2026 – 30/31.1.2026. (genaue Termine sind abhängig von Abreise und Rückkehr und werden zu Beginn der Informationsveranstaltung bekannt gegeben)

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06.10.2025
  • SDG 16 - Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen