720275 SE Spezielle Störungsbilder: Ätiologie, Pathologie und Interventionsmodalitäten der Borderline Persönlichkeitsstörung

Wintersemester 2025/2026 | Stand: 06.05.2025 LV auf Merkliste setzen
720275
SE Spezielle Störungsbilder: Ätiologie, Pathologie und Interventionsmodalitäten der Borderline Persönlichkeitsstörung
SE 2
3,5
wöch.
semestral
Deutsch

Die Studierenden verfügen über Kenntnisse in Bezug auf die  theoretische und empirische Forschung zur Ätiologie, Pathologie sowie der Therapiemodalitäten bei Personen mit Borderline Persönlichkeitsstärung (BPS). Die Teilnehmer sind inhaltlich vertraut mit Konzepten wie psychischem und biologischem Stress, biomolekularen Korrelaten und deren messbaren Veränderungen zur Identifikation nutzbarer Biomarker in der klinischen Psychologie und Psychiatrie. Eine kritische Betrachtung der aktuell bestehenden Konzepte für Ätiologie, Risiko-und Resilienzfaktoren, verfügbare Biomarker für Erkrankung und Symptomlinderung, sowie therapeutische Interventionsmöglichkeiten werden im Verlauf des Seminars gemeinsam mit der Teilnehmergruppe erarbeitet und kontinuierlich reflektiert. Hierfür erfolgt das eigenständige Erarbeiten aktueller Forschungsbefunde aus themenspezifischen Fragestellungen. Das Ergebnis der Seminarteilnahme ist das grundlegendes Verständnis der molekularbiologischen Mechanismen und deren Veränderungen im Kontext der Persönlichkeitsstörung Borderline. Verbesserte Möglichkeiten für mehr Prävention und Prädiktion im Kontext der BPS sollen hieraus resultieren.


In diesem Seminar bekommen die TeilnehmerInnen einen Einblick über den aktuellen Kenntnisstand zu (i) ätiologischen Faktoren der Entstehung von BPS,  (ii) biomolekularen Korrelaten auf systemischer Ebene (Gehirn, Blut, Speichel, u.a.) und (iii) deren Reversibilitäten nach klinischer Intervention. Hierzu zählen neben endokrinen und immunologischen Veränderungen u.a. auch biomolekulare Befunde zu Schädigungen der strukturellen und funktionellen DNA-Integrität, vorzeitigen Verkürzungen der Telomerlängen und reduzierte Aktivität der Telomerase, epigenetische Modifikationen des Genoms, Beeinträchtigungen der bioenergetischer Aktivität der Mitochondrien sowie Veränderung des metabolischen Profils in Blut. Transdisziplinär sollen neue Ansätze für biologische Nachweismöglichkeiten von BPS aufgezeigt werden.

Für das Seminar sind Referate einschliesslich aktiver Lernelemente (ALE) mit anschliessender Diskussion im Plenum vorgesehen. Gruppendiskussionen und kritische Reflektion in Bezug auf die eingeführten Themen sind von zentraler Bedeutung für das Lernergebnis und somit ausdrücklich erwünscht.

Vorleistung:  Mündliche Vorstellung eines zugewiesenen Themas (eventl. Gruppenarbeit) und "Aktives Lernelement" im Anschluss an die Vorstellung (z.B. Gruppenarbeit, Quiz, u.a.). Prüfungsleistung: Schriftliche Ausarbeitung des vorgestellten Themas unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Standards (z.B. APA-Formatierung), max. 10 Seiten pro Gruppenteilnehmer.

Themenspezifische Literatur wird bei Seminarbeginn nach Möglichkeit zugewiesen oder es werden "Leuchtturmbegriffe" zur inhaltlichen Orientierung angeboten. Literatur kann nach zunächst eigenständiger Suche themenrelevanter Quellen empfohlen werden. Für einen Überblick zu aktuellen Befunden aus dem Bereich der translationalen BPS-Forschung und deren kontextueller Einordnung werden Reviews und Meta-Analysen empfohlen. 

siehe Termine