720296 Genderspezifische Aspekte in der Entwicklungspsychologie

Wintersemester 2009/2010 | Stand: 03.05.2010 LV auf Merkliste setzen
720296
Genderspezifische Aspekte in der Entwicklungspsychologie
VO 2
2,5
wöch.
keine Angabe
Deutsch
Im Rahmen der Auseinandersetzung mit Biografieforschung zur Konstruktion von Geschlechtsidentitäten wird insbesondere die Bedeutung des psychosexuellen Begehrens für den Selbst- und Lebensentwurf erörtert. Die Beschäftigung mit Irritationen der Geschlechtsidentität - nämlich der Transsexualität und der Intersexualität - soll in Hinblick auf ihre Implikationen für den "Sex und Gender" -Diskurs erfolgen.
Geschlechtsspezifische Sozialisationstheorien haben die Entwicklungspsychologie nachhaltig beeinflusst und unterschiedliche theoretisch-methodische Konzepte von geschlechtlicher Vergesellschaftung hervorgebracht. So schärfte die Einführung der begrifflichen Unterscheidung zwischen körperlichen Geschlechtseigenschaften, Sex, und sozial erworbenen, Gender, den Blick für strukturelle Geschlechterdifferenzen, für deren normative Wirkmächtigkeit sowie für Prozesse der Aneignung von Geschlecht als - von Seiten der Individuen - zu erbringende Sozialisationsleistung. Geschlecht wurde nunmehr im doppelten Sinne ins Visier genommen, als Lebenslauf bestimmende Determinante einerseits und als (lebenslange) Entwicklungsaufgabe andererseits. Wie das Verhältnis zwischen aufgezwungener geschlechtlicher Prägung und selbsttätiger Erzeugung von Geschlechtsidentität zu bestimmen sei, sorgte in der Folge für Kontroversen zwischen feministisch grundierten Sozialisationstheorien. Vom Sozialisationsbegriff heben sich das Modell des "Doing Gender" (Ethnomethodologie) und der diskurstheoretische Ansatz der Performativität von Geschlecht kritisch ab, indem sie die Herstellung von Geschlecht als Tun der Individuen dem Konzept einer essentialistischen Geschlechtsidentität gegenüberstellen. Die Vorlesung wird exemplarisch Problemfelder einer den Gender-Aspekt berücksichtigen- den Entwicklungspsychologie nachzeichnen. In einem theoriegeschichtlichen Überblick werden Konzepte der Vergeschlechtlichung verglichen, wobei der Fokus insbesondere auf der Verschränkung von Geschlecht, Sexualität und Generation liegt. An Hand der Beschäftigung mit kulturanalytischen Ansätzen in der Kindheitsforschung werden Interaktionskonzepte hinsichtlich der Einübung des Geschlechtshabitus vorgestellt. Das Ineinandergreifen von Geschlecht, sozialer und ethnischer Herkunft bei der Formierung von Identität soll am Beispiel sozialer Praktiken innerhalb von Jugendkulturen beleuchtet werden.
BILDEN, Helga und DAUSIEN, Bettina (Hrsg.): Sozialisation und Geschlecht. Theoretische und methodologische Aspekte. Barbara Budrich, Opladen 2006. KING, Vera und FLAAKE, Karin (Hrsg.): Männliche Adoleszenz. Sozialisation und Bildungsprozesse zwischen Kindheit und Erwachsensein. Campus, Frankfurt/Main 2005. RICHTER-APPELT, Herta und HILL Andreas (Hrsg.): Geschlecht zwischen Spiel und Zwang. Psychosozial-Verlag, Gießen 2004.
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Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Fr 16.10.2009
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Fr 23.10.2009
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Fr 30.10.2009
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Fr 06.11.2009
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Fr 13.11.2009
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Fr 11.12.2009
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Fr 15.01.2010
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Fr 29.01.2010
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Fr 05.02.2010
16.00 - 17.30 Hörsaal B Hörsaal B Barrierefrei 1. Prüfungstermin
Do 25.03.2010
18.00 - 19.30 Hörsaal 4 Hörsaal 4 Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte 2. Prüfungstermin
Mo 07.06.2010
18.30 - 20.00 Hörsaal 4 Hörsaal 4 Barrierefrei Induktionsschleifen für Gehöreingeschränkte 3.Prüfungstermin