LFU:online

Die Studierenden werden ihr Bewusstsein für gute wissenschaftliche Praxis (und in diesem Zuge auch für populäre Fehler/Unzulänglichkeiten beim quantitativen wissenschaftlichen Arbeiten) geschärft haben. Sie werden in der Lage sein, zentrale Aspekte von Publikationen vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen im methodischen Bereich besser zu beurteilen sowie für die Planung und Durchführung eigener Forschungsvorhaben mit erweiterten methodischen/statistischen Kenntnissen gerüstet sein.

Gegenstand der Lehrveranstaltung ist die Auseinandersetzung mit Forschungsmethoden und Testverfahren, welche jene Kenntnisse aus der methodischen sowie statistischen Basisausbildung ergänzen und vertiefen. Dazu gehören beispielsweise die von aktuellen Auffassungen ausgehende Reflexion der Praxis des Hypothesentestens, die Interpretation von bzw. der Umgang mit Effektstärken; die Beschäftigung mit Möglichkeiten zur Prüfung komplexerer Modelle (zu Moderator-, Mediator-, Suppressor-Effekten), Verfahren zur Prüfung von Modellen mit latenten Variablen (konfirmatorische Faktorenanalyse, Strukturgleichungsmodelle) und die Betrachtung aktueller Befunden zu „zeitlosen“ allgemeinen Problemen empirischen Arbeitens mit quantitativen Methoden (z.B. Kontrolle von Antworttendenzen bei Fragebögen).

Das Seminar wird in einer Mischung aus Frontalunterricht mit Kenntnisvermittlung und aktiver Beteiligung der Studierenden am Lehr- und Lernprozess abgehalten. Diskussionen der Lehrinhalte (z.B. vorgestellte Verfahren, Publikationen oder Auffassungen) sind als zentraler Bestandteil vorgesehen. Der Seminarleiter schätzt eine positive Atmosphäre und kurzweilige Gestaltung als gute Rahmenbedingungen für Lernerfolg ein und wird sich – den Seminarthemen entsprechend – um diese bemühen und wünscht die Bemühung um diese auch durch die Seminarteilnehmer.

Die Prüfung wird gemäß der Natur des Seminars als Lehrveranstaltungen mit immanenten Prüfungscharakter regelmäßig anhand der aktiven Beteiligung der Studierenden erfolgen. Dazu gehört einerseits die Beteiligung an den Diskussionen mit der Einbringung eigener Reflexionen, andererseits eine sinnvolle Einzel- oder Gruppenleistung, bei der eine Auseinandersetzung mit bestimmten Themen, der Erwerb oder die Weitervermittlung von Kenntnissen stattfindet. Was sinnvoll erscheint, wird eine Sache der Ausverhandlung mit dem Lehrveranstaltungsleiter sein, für welchen der fachliche Gewinn der Studierenden im Vordergrund steht. Sinnvoll findet es dieser beispielsweise nicht, ein Seminar abzuhalten, in dem die Studierenden dem Seminarleiter „die Arbeit abnehmen“, indem wöchentlich Referate ohne Einbettung dieser in ein kohärentes Ganzes gehalten werden

Literatur wird im Seminar bekanntgegeben; eigene Vorschläge zu relevanten Themen seitens der Studierenden sind auch willkommen und unterliegen der Ausverhandlung mit dem Seminarleiter.