720482 SE Seminar zur Grundlagen- und Anwendungsvertiefung: Psychopharmakologie

Wintersemester 2025/2026 | Stand: 20.05.2025 LV auf Merkliste setzen
720482
SE Seminar zur Grundlagen- und Anwendungsvertiefung: Psychopharmakologie
SE 2
2,5
Block
semestral
Deutsch

Die Studierenden können die Wirkmechanismen, therapeutischen Anwendungen sowie Neben- und Wechselwirkungen der wichtigsten psychotropen Substanzklassen (z. B. Antidepressiva, Antipsychotika, Anxiolytika, Stimulanzien) erklären und ihr Wissen zur kritischen Beurteilung pharmakologischer Behandlungsansätze im Kontext psychologischer Therapieverfahren anwenden.

Die moderne Pharmakotherapie hilft, psychische Erkrankungen gezielt zu behandeln, indem sie biologische Mechanismen beeinflusst. Um die Wirkung psychopharmakologischer Medikamente zu verstehen, sind Kenntnisse der Pharmakodynamik und Pharmakokinetik entscheidend. Die Pharmakodynamik beschreibt die Effekte von Psychopharmaka auf das zentrale Nervensystem und die Neurotransmitterbalance. Die Pharmakokinetik hingegen beschreibt, wie der Körper Psychopharmaka verarbeitet – von der Aufnahme über die Verteilung bis zur Metabolisierung und Ausscheidung. Genetische Variationen, etwa in Cytochrom-P450-Enzymen, können die individuelle Metabolisierung von Medikamenten beeinflussen, wodurch sich Wirksamkeit und Nebenwirkungen unterscheiden. Psychopharmakologische Substanzen beeinflussen die Neurotransmission, indem sie die Konzentration oder Wirkung von Botenstoffen wie Serotonin, Dopamin, Noradrenalin und GABA modulieren. So werden sie gezielt zur Behandlung psychischer Erkrankungen eingesetzt, darunter Depressionen, Angststörungen, Schizophrenie und bipolare Störungen.

Durch eine Kombination aus Theorie, praxisnaher Anwendung und kritischer Reflexion soll die Psychopharmakologie vermittelt werden.

Die Vorlesung soll theoretisches Wissen und praktische Anwendung miteinander verbinden. Interaktive Elemente werden eingebaut. Die Verbindung von psychopharmakologischen Mechanismen wird anhand realer Patientenfälle besprochen. Da Psychopharmakologie auf die Interaktion mit Neurotransmittern basiert, werden anschauliche Darstellungen von Synapsen, Rezeptoren und Signalwegen verwendet. Studierende lernen, wie genetische Faktoren die Wirksamkeit und Nebenwirkungen beeinflussen – ein wichtiger Aspekt der personalisierten Psychopharmakologie.

Multiple choice Fragen online

1. Laux, G., Kapfhammer, H.-P., & Möller, H.-J.

Titel: Psychopharmaka. Grundlagen und Therapie

Verlag: Springer

Besonderheiten: Klassiker im deutschsprachigen Raum, Gut verständlich mit Überblick über Wirkstoffe, Indikationen, Nebenwirkungen

2. Linden, M. & Wentzlaff, R.

Titel: Psychopharmakotherapie – Ein Handbuch für Psychologen

Verlag: Hogrefe; Besonderheiten: Speziell für Psychologen geschrieben

 

3. Meyer, J. S., & Quenzer, L. F.

Titel: Psychopharmacology: Drugs, the Brain, and Behavior

Verlag: Sinauer / Oxford University Press

Sprache: Englisch

Besonderheiten: Sehr gut strukturiert, didaktisch exzellent

siehe Termine