LFU:online

In dieser Lehrveranstaltung (VU) wird als Hauptthema der Fleischkonsum aus soziologischer Sicht sowohl im globalen Kontext als auch im Kontext der Berggebiete untersucht. Die TeilnehmerInnen lernen theoretische und empirische Ansätze der Soziologie anhand von Kurzvorträgen der Dozentin, Gruppenübungen, Präsentationen von Studierenden, Diskussionen und Literatur zu Ernährung, Konsumverhalten und Lebensmittelsoziologie kennen.

Viehzucht und traditionelle Grünlandbewirtschaftung sind die am weitesten verbreiteten Landwirtschafts- und Lebensmittelproduktionsmethoden in Berggebieten und spielen eine wesentliche Rolle in der alpinen Weide- und Landschaftsbewirtschaftung. Die lokalen Agrar- und Produktionsbedingungen beeinflussen die Ernährungskultur der Bevölkerung. Fleisch- und Milchprodukte sind jedoch sehr intensiv, was die CO2-Emissionen und die Flächennutzung betrifft. Einerseits erfordert der übermäßige Konsum von Fleisch eine Massenproduktion, die sich deutlich von der extensiven alpinen Landwirtschaft unterscheidet und vielfältige soziale und ökologische Herausforderungen mit sich bringt. Andererseits ist nachhaltige Ernährung ein gesellschaftlich und politisch stark umstrittenes und emotionales Thema. Ernährung dient zudem als Mittel zur Abgrenzung zwischen sozialen Gruppen und Klassen. Fleischkonsum hat besondere soziale, psychologische symbolische, ethische und kulturelle Bedeutungen.

In dieser VU wird der Fleischkonsum aus soziologischer Sicht untersucht, sowohl im globalen Kontext als auch im Kontext der Berggebiete. Die TeilnehmerInnen lernen theoretische und empirische Ansätze der Soziologie anhand von Kurzreferaten kennen.

Beispiele für behandelte Fragen während des Kurses:

Wie beeinflussen die lokalen Bedingungen von Landwirtschaft und Produktion die Esskultur der Gesellschaft? Welche sozialen, ökologischen und ökonomischen Auswirkungen hat der Fleischkonsum weltweit? Wie unterscheidet sich die Ernährung im Allgemeinen und der Fleischkonsum im Besonderen zwischen sozialen Gruppen? Welche symbolischen und sozialen Bedeutungen hat der Fleischkonsum? Welche sozialwissenschaftlichen Konzepte, wie z.B. Dissoziation, gibt es im Zusammenhang mit Fleischkonsum? Was sind mögliche Ansätze für eine nachhaltige Ernährung, und welche Rolle spielt die Berglandwirtschaft?

Vor dem Kurs lesen Sie bitte zur Vorbereitung:

·        “Meat and Social Change” (2021) von Nungesser, Frithjof und Martin Winter. Österreichische Zeitschrift für Soziologie 46(2):109-24. doi: https://doi.org/10.1007/s11614-021-00453-0

·        “Meat consumption among different social groups and specific options for reducing it: a literature review of empirical research” von Wiesli, Thea Xenia. Frontiers in Sociology 10 (2025): 1547663.

https://doi.org/10.3389/fsoc.2025.1547663

Exkursion zum „Weltacker“ in Innsbruck, Literaturlektüre, Referate, Übungen und Diskussionen.

Die kontinuierliche Anwesenheit vor Ort ist Voraussetzung für das Bestehen der Lehrveranstaltung.

In der zweiten Kurswoche gestalten die Studierenden gemeinsam mit KollegInnen eine Gruppenpräsentation und -übung. Nach dem Kurs reichen die Studierenden individuelle Aufsätze zu einem Thema ein, das mit dem Fleischkonsum oder der Fleischproduktion in einem Berggebiet in Zusammenhang steht. Weitere Details werden im Kurs bekannt gegeben.

Wird in der ersten Einheit bekanntgegeben

Gemeinsame Vorbesprechung für alle Studierenden im Master Environmental Management of Mountain Areas (EMMA) am 01.10.25 um 14:45 im HS A (Technik)