LFU:online

Das Seminar gibt einen Überblick über zentrale Ansätze und Perspektiven der Geschlechterforschung / feministischen Wissenschaften / Gender Studies. Geschlechterverhältnisse in Kultur und Gesellschaft werden mit Fokus auf Intersektionalität problematisiert und diskutiert. Die Wissenschaften – d.h. auch die Institutionen und Organisationen der wissenschaftlichen Community – werden u.a. als Systeme von gesellschaftlichen Machtverhältnissen mit oft verschleierten geschlechtsspezifischen hierarchischen Dimensionen untersucht.

Je nach den verschiedenen (Herkunfts-)disziplinären Verortungen und Forschungsvorhaben der Teilnehmenden werden Schwerpunkte in der Textarbeit gesetzt und situiertes Wissen diskutiert.

• Die Studierenden kennen exemplarisch einschlägige, aktuelle Forschungsansätze und ausgewählte Ergebnisse der Geschlechterforschung / feministischen Wissenschaften / Gender Studies sowie der zentralen, genderrelevanten Begrifflichkeiten in ihrem eigenen Fach.
• Sie können die Verknüpfung von Geschlecht mit anderen Konzepten wie Sexualität, Nationalität, Klasse und Rasse erkennen und analysieren.
• Sie können Texte aus anderen Fächern bzw. Disziplinen durch die Folie der Geschlechterforschung / feministischen Wissenschaften / Gender Studies einer kritischen Analyse unterziehen.

Einführend werden Begriffe wie gender, sex und sexuality vorgestellt und “Doing Gender“ (West, Zimmerman 1987) an medialen Beispielen diskutiert. Exemplarisch zeigt “Feminist Criticism of Film” (Smelik 1999) die historische Entwicklung der Geschlechterforschung / feministischen Wissenschaften / Gender Studies. Gendergerechter/er Sprachgebrauch und situiertes Wissen (Haraway 1988) führen über verschiedene Wege gemeinsamer, kritischer Lektüre bis hin zu feministischen Methoden (vgl. Jaggar 2008) und zur Diskussion von Postkolonialiät, Diversität und Intersektionalität. Im zweiten Block der Lehrveranstaltung werden je nach Wunsch, Fach und Forschungsfokus der Teilnehmer*innen spezielle Texte, die zur Auswahl gestellt werden, diskutiert.

Im ersten einführenden Teil des Seminars wechselt sich Input der LV-Leiterin mit Diskussionen in Kleingruppen und im Plenum ab (da die meisten Texte in Englisch verfasst sind, können der Input und die Diskussionen je nach Wunsch der Teilnehmer*innen ebenfalls auf Englisch erfolgen), ergänzt um Medienanalyse und analoge Methoden, die das in den Körper eingeschriebene Wissen der Teilnehmer*innen aktivieren. Danach werden die Studierenden selbst gewählte Themen (entsprechend ihren Studien bzw. Forschungen) präsentieren und diskutieren lassen.

Regelmäßige und aktive Teilnahme, mündliche Präsentation und ein kurzer Text (entsprechend den jeweiligen Forschungsvorhaben).

Blimlinger, Eva (2008). “The Gender of Precarity, or the Feminization of Employment”. In: Gržinić,Marina; Reitsamer, Rosa (Hg.innen). New Feminism. Worlds of Feminism, Queer and Networking Conditions. Wien: Löcker, 160-171

Eichler, Margrit (1991). Nonsexist Research Methods. A Practical Guide. New York, London: Routledge

Harding, Sandra; Norberg, Kathryn (2005). “New Feminist Approaches to Social Science Methodologies: An Introduction”. In: Signs: Journal of Women in Culture and Society 2005, vol. 30, no. 4, 2019-2015

Haraway, Donna (1988). “Situated Knowledges: The Science Question in Feminism and the Privilege of Partial Perspective”. In: Feminist Studies Vol. 14 No. 3 (Autumn 1988). 575-599

Jaggar, Alison M. (ed.) (2008). Just Methods. An Interdisciplinary Feminist Reader. Boulder, London: Paradigm 

Smelik, Anneke (1999). “Feminist Criticism of Film”. In: Cook, Pam; Bernink, Mieke (ed.s). The Cinema Book, second edition. London: British Film Institute, 353-365

Wajcman, Judy (2009). “Feminist theories of technology”. In: Cambridge Journal of Economics 2009, 1-10

West, Candace; Zimmerman, Don H. (1987). “Doing Gender”. In: Gender & Society Vol. 1 No. 2, June 1987, 125-151

Weiterführende Literatur (wird je nach Interessen der Teilnehmer*innen gewichtet oder/und erweitert).

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Bei Fragen wenden Sie bitte an gender-studies@uibk.ac.at